NRW: „Engelchen in Blau“ der ADD rüsten sich zur Landtagswahl
Düsseldorf (nex) – Eine Woche vor dem zweiten Parteitag in Duisburg hat der nordrhein-westfälische Landesverband der Allianz Deutscher Demokraten (ADD) bereits mit den Vorbereitungen für den Landtagswahlkampf begonnen. Parteichef Remzi Aru freut sich über den Enthusiasmus, den die Mitglieder der erst im Juni gegründeten Partei jetzt schon zeigen.
„Es sind alle fleißig dabei“, erklärt er gegenüber NEX24. „Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, um flächendeckend präsent sein und am 14. Mai 2017 mit einem Sensationsergebnis aufhorchen lassen zu können.“ Auch eine Helferin ist zuversichtlich. „Ich bin erst seit letzter Woche Mitglied“, erzählt sie. „Ich kann mich mit keiner Partei mehr identifizieren, die haben uns alle betrogen. Und die AfD ist mir zu islamfeindlich. Die wird in einem Land mit so vielen Einwanderern wie NRW auch weniger Zuspruch bekommen als es bisher der Fall war. Eine Partei wie die ADD kommt für viele Menschen hier wie gerufen.“
Die „blauen Engelchen“, die den Wahlkampf der neuen Partei prägen sollen, sind bereits jetzt unterwegs und sollen vor allem den Bekanntheitsgrad der ADD steigern, der bis dato das größte Problem der Partei darstellt. Sobald sich in der Bevölkerung herumspricht, dass es die ADD gibt, hat die Partei Rückenwind, so Parteivorstizender Halil Ertem.
„Sobald wir es schaffen, mit den Menschen ins Gespräch über Inhalte zu kommen, stellen wir eine hohe Übereinstimmung fest. Das geht weit über die Einwanderercommunity hinaus.“ Unternehmer Remzi Aru hatte die Initiative zur Parteigründung ergriffen, nachdem am 2. Juni die umstrittene Armenier-Resolution des Bundestages mit den Stimmen aller Parteien und auch der türkischstämmigen Abgeordneten verabschiedet worden war. Aru sah darin den endgültigen Beweis dafür, dass Einwanderer für die deutschen Parteien lediglich als Wähler interessant seien.
Die Partei, deren politisches Vorbild die Partei „Denk“ in den Niederlanden ist, will nicht nur Einwanderer aus allen Communitys ansprechen, sondern auch „Alteingesessene“, die mit dem bisherigen politischen Angebot in Deutschland nicht zufrieden sind. Der Erstentwurf des Parteiprogramms der ADD weist einen liberal-konservativen Schwerpunkt auf, man will „Stimme der kleinen und einfachen Menschen“ sein. Neben klassischen Einwandererthemen lässt die Partei auch durch Forderungen wie jene nach einem freien Bildungssystem, einer Freihandelszone von Lissabon bis Wladiwostok, einer Kopplung der Flüchtlingszahlen an den Umfang der Waffenexporte und einer Stärkung der Mehrkindfamilie aufhorchen.
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