New York (nex) – Ein islamisches Gemeindezentrum in Florida in Brand zu setzen, könnte zu den letzten Aktivitäten gehört haben, denen der 32-jährige Joseph Michael Schreiber in Freiheit nachgegangen ist.
Schreiber erwartet eine mindestens 30-jährige Haftstrafe, nachdem die Staatsanwaltschaft ihn nach dem Gesetz des Bundesstaates Florida der Brandstiftung am Islamischen Zentrum Fort Pierce in der Qualifikationsstufe eines Hassverbrechens angeklagt hat.
In Florida sind Hassverbrechen nicht als eigener Tatbestand definiert. Dies teilte David Thompson vom Büro des Sheriffs von St. Lucie County gegenüber Medien mit. Das FBI prüft unterdessen noch, ob auch eine Anklage wegen eines Bundesverbrechens in Betracht kommt. Der 32-Jährige, der am Freitag den Brand gelegt haben soll, wurde am Mittwoch unter dringendem Tatverdacht verhaftet. Da er bereits vorbestraft ist, könnte über ihn sogar eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängt werden.
Derzeit suchen die Ermittlungsbehörden aber noch nach möglichen Mittätern. Schreiber konnte verhaftet werden, nachdem die Veröffentlichung von Überwachungsvideos die Öffentlichkeit, darunter auch Mitglieder der Islamischen Gemeinde, auf die Spur des Verdächtigen gebracht hatte.
Bei einer Hausdurchsuchung konnten mehrere Gegenstände sichergestellt werden, die auf eine Täterschaft des 32-Jährigen hinweisen, unter anderem ein Motorrad, das als Täterfahrzeug auf dem Video zu erkennen war. Schreiber hatte bereits im Juli auf Facebook mehrere islamkritische Posts veröffentlicht. Ein möglicher Grund dafür, dass der Verdächtige sich gerade das Gemeindezentrum von Fort Pierce als Ziel ausgesucht haben könnte, ist, dass Omar Mateen dieses mehrfach besucht hatte, der im Juni bei einem Amoklauf in einem Nachtklub in Orlando 49 Menschen getötet und sich in einem Anruf bei der Polizei als Kämpfer der Terrormiliz IS bezeichnet hatte.
An der Moschee von Fort Pierce entstand erheblicher Sachschaden. Der Gemeinde ist es aber über die Fundraisingseite LaunchGood.com in nur zwei Tagen nach dem Attentat gelungen, mehr als 22 000 der angestrebten 50 000 US-Dollar an Spendenmitteln für die Wiederinstandsetzung aufzutreiben.