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Kampf gegen den IS
Syrien nach türkischer Militäroperation: Kajara-Einwohner beschreiben Leben unter IS

„Sie vernahmen mich. Dann zwangen sie die Menschen in Kajara sich zu versammeln, um meiner Bestrafung zuzusehen. Mit einem langen Messer hackten sie mir dann die Hand ab", so ein Einwohner der Stadt.

(Foto: IS)
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Dortmund (nex) – Unter dem IS (Daesh) wurden Häuser, die Angehörigen der irakischen Streit- oder Sicherheitskräfte gehörten, von den Milizen besetzt und in „Gästehäuser“ umfunktioniert.

Die Milizen hatten in jedem Viertel der Stadt ein Büro, dessen Aufgabe die Befragung und Bestrafung von Menschen war, deren Vergehen vom „Kalifat“ als geringfügige Straftaten betrachtet wurden. „Sie vernahmen uns wegen Bärten, langer Kleidung, Rauchen. Die Strafe für das Abrasieren des Bartes betrug 50.000 Dinar (43 US-Dollar), die Strafe für lange Hosen waren 50 Peitschenhiebe auf den Rücken“, erzählt ein Einwohner von Kajara der kurdischen Nachrichtenagentur Rudaw.

Der IS (Daesh) wollte die Menschen vom Rest der Welt abschneiden. Deshalb zerstörten sie Fernsehgeräte und Satellitenschüsseln. Diejenigen, die ins Gefängnis mussten, wurden entweder getötet oder es wurde ihnen die Hand abgehackt. Die Einwohner erzählen, dass sie die Schreie der im Gefängnis gefolterten Menschen hören konnten. Ein Ortsansässiger beschreibt das Gefängnis mit folgenden Worten: „Es war ein Sicherheitsgebiet. Keiner durfte in seine Nähe kommen. Jeder, der nachts auf dieser Straße sich befunden hätte, wäre festgenommen worden. Wir hörten die Schreie der gefolterten Gefangenen.“

Abbas wurde des versuchten Diebstahls beschuldigt. Er wurde einen Monat lang im Gefängnis festgehalten, seine Hand wurde abgehackt. „Sie hielten mich einen Monat lang im Gefängnis fest“, erzählt er Rudaw. „Sie vernahmen mich. Dann zwangen sie die Menschen in Kajara sich zu versammeln, um meiner Bestrafung zuzusehen. Mit einem langen Messer hackten sie mir dann die Hand ab.“