Köln (nex/ots) – Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) hat gestern in einer Notunterkunft für Flüchtlinge in Köln-Porz einen 16 Jahre alten Syrer festgenommen. Bei dem Einsatz seien drei Menschen verletzt worden. Der Jugendliche steht nach Angaben des polizeilichen Staatsschutzes unter dringendem Verdacht, sich in kurzer Zeit radikalisiert zu haben.
„Europa und damit auch Deutschland und NRW stehen seit längerem im Fadenkreuz des islamistischen Terrorismus. Die Gefahr ist real und konkret. Unsere Sicherheitsbehörden sind deshalb sehr wachsam und gehen jedem Hinweis konsequent nach. Das zeigt diese Festnahme einmal mehr“, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD) der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
Der Vater des Verhafteten, Jamal J., widersprach den Behörden und gab an, sein Sohn Mohammad sei zwar etwas depressiv, aber sonst harmlos, berichtet der Kölner Stadtabzeiger. Er habe in einer türkischen Moschee gebetet. Ein Türke, der später die Polizei alarmierte, habe gehört, dass Mohammad für den IS gebetet habe, und auch das Wort „Bombe“ sei gefallen.
„Mein Sohn ist nicht radikal,“ wird J. zitiert. Er bezweifele, dass der Türke überhaupt arabisch spreche. J.’s Frau und Tochter habe die Polizei auch mitgenommen. In dem Gebäude seien etwa 200 Menschen untergebracht. Drei Flüchtlinge seien leicht verletzt worden, als sie versucht hätten, die Turnhalle beim Beginn des Zugriffs zu verlassen. Die Polizei wolle frühestens Mittwoch nähere Angaben machen.