Berlin/Dortmund (eurasia/nex) – Laut einem hochrangigen Vertreter von Ahrar al-Scham hält die Türkei an der Unterstützung der einflussreichen syrischen Rebellenorganisation fest. Diese Allianz bleibt unabhängig von der jüngsten türkisch-russischen Annäherung und dem umstrittenen Waffenstillstandsabkommen zwischen den USA und Russland bestehen. Die Organisation betrachtet die Türkei als wichtigsten Unterstützer der syrischen Revolution.
Iyad el-Schaar, auch als Abu Hassan Altbuque bekannt, betonte in seiner Position als Berater des Vorsitzenden des politischen Flügels von Ahrar al-Scham gegenüber dem oppositionellen Nachrichtenportal „Middle East“, dass die Türkei ihre Haltung gegenüber der syrischen Revolution nicht geändert habe. Dies sagte der Ahrar-Vertreter mit Blick auf die politische Annäherung der türkischen und russischen Regierung im vergangenen Juni.
Gegenüber dem „Middle East“ sagte er:
„Die kämpfenden Fraktionen, insbseondere die Islamische Front unter Ahrar al-Scham, stellen keinerlei Veränderungen in ihren Beziehungen zur Türkei nach der Normalisierung ihrer politischen Kontakte mit Russland fest. Die Türken sind unsere Hauptalliierten und Partner.“
Laut dem Berater der streng islamisch-konservativen Organisation biete die Annäherung an die russische Regierung die einmalige Möglichkeit, durch die Türkei mit Moskau direkt zu kommunizieren.
Inzwischen sollen sich die „effizientesten“ Rebellengruppen – Dschaisch il-Islam, Feylak el-Scham und die Nureddin Zengi-Bewegung – unter der Führung von Ahrar el-Scham für eine Vereinigung bereit erklärt haben, so el-Schaar weiter. Er erwarte, dass im laufenden Jahr zahlreiche Initiativen in dieser Richtung gestartet würden.
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Auch müsse sich die ehemalige al-Nusra-Front, die sich nunmehr Dschabhat Fatih el-Scham nennt, weiter vom internationalen al-Qaida-Netzwerk distanzieren. El-Schaar gab hinsichtlich der Art und Weise, wie dies geschehen soll, keine weiteren Informationen. Er räumte ein, dass in Syrien letztlich nur auf politischer Ebene eine Lösung erreicht werden könne. Ziel sei es nach wie vor, den syrischen Präsidenten Baschar el-Assad zu stürzen und die „islamische Identität des Staates“ zu wahren. Er gehe davon aus, dass der Kampf in Syrien noch lange anhalten werde.
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