Der Justizminister erklärt, dass dieser Strafprozess der größte in der Geschichte der Türkei sein werde
Ankara (nex) – Der türkische Justizminister Bekir Bozdag erklärte am heutigen Sonntag, dass mindestens 6.000 Personen im ganzen Land wegen des Verdachts der Verwicklung in den am vergangenen Freitag vereitelten Putschversuch festgenommen worden seien.
Die Regierung hatte zuvor erklärt, dass etwa 3.000 Militärangehörige festgenommen worden seien. In der gestrigen Nacht habe ein Staatsanwalt die Festnahme von etwa 2.750 Richtern mit Verbindungen zur Terrororganisation Fethullah (FETÖ) angeordnet. Die Richter werden der Teilnahme am Putsch verdächtigt.
„Das rechtliche Verfahren wird fortgesetzt“, erklärte Bozdag im staatlichen Fernsehsender TRT. „Dies wird der größte Strafprozess in der Geschichte der Türkei sein.“
Bozdag versprach, dass die in den vereitelten Putsch verwickelten Personen den Preis dafür zahlen würden. Die Regierung erklärte, dass der Militärputsch von Anhängern des in den USA lebenden Fethullah Gülen organisiert worden sei. Gülen wird beschuldigt, seit Jahren den Sturz der Regierung mithilfe seiner innerhalb des türkischen Staates angestellten Unterstützern herbeiführen zu wollen. Letztere sind hauptsächlich bei Militär, Polizei und Justiz beschäftigt. Bozdag wiederholte die Forderung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an die USA, Gülen auszuliefern.
„Gülen zu schützen wird die Position der USA schwächen und ihr Ansehen schädigen“, betonte er. „Ich gehe davon aus, dass die USA nicht zu jemandem halten werden, der gegen die Türkei agiert.“
Bei dem Putschversuch wurden im gesamten Land 181 getötet.