Rom: Gedenkveranstaltung für ermordeten türkischen Botschafter
Rom (nex) – Am gestrigen Dienstag wurde in Rom des türkischen Botschafters im Vatikan gedacht, der im Jahr 1977 von einer armenischen Terrorgruppe ermordet worden war.
Die so genannten „Gerechtigkeitskommandos des armenischen Völkermordes“ (JCAG) hatten am 9. Juni 1977 den türkischen Diplomaten Taha Carim mit Maschinengewehren erschossen, als dieser gerade aus seinem Auto ausgestiegen war.
Im Palazzo della Cancelleria des Vatikans wurde in einer Zeremonie, die mit einer Schweigeminute begann, Carims gedacht. Der derzeitige türkische Botschafter im Vatikan Mehmet Pacaci dankte dem Vatikan für die Gedenkveranstaltung.
Nach der Zeremonie gab es wegen des Fastenmonats Ramadan einen Iftar für die Gäste, das Essen zum Abschluss eines Fastentages im Ramadan.
Pacaci, der nach der Gedenkveranstaltung mit den türkischen Medien sprach, sagte: „Wie Sie wissen, wurde unser Botschafter vor 39 Jahren, am 9. Juni 1977, ermordet. Nun haben wir zum ersten Mal mit einem Iftar seiner gedacht. Wir werden das so fortsetzen. Die anwesenden Gäste waren sehr angetan, und wir haben für ihn gebetet.“
In den Jahren 1975 bis 1984 wurden türkische Botschafter und Diplomaten weltweit zum Ziel der armenischen Terrorgruppe „Armenische Geheimarmee zur Befreiung Armeniens“ (ASALA) und ähnlicher Gruppierungen.
ASALA tötete in diesem Zeitraum bei verschiedenen Anschlägen insgesamt 42 türkische Diplomaten, um die türkische Regierung zu zwingen, sich öffentlich zu dem so genannten Völkermord an den Armeniern im Jahr 1915 zu bekennen, Entschädigungszahlungen zu entrichten und Territorium für einen armenischen Staat abzutreten.
Die Terrorakte der Armenier nahmen zwischen 1980 und 1983 zu. In dieser Zeit fanden 580 der insgesamt 699 Anschläge statt. Die Terrorattacken endeten im Jahr 1986.