Antalya (nex) – Im Zusammenhang mit den bilateralen Spannungen zwischen der Türkei und der Russischen Föderation infolge des Abschusses eines russischen Su-24-Kampfflugzeugs an der syrisch-russischen Grenze hatte die russische Regierung nicht nur Sanktionen verhängt, die den Tourismus in der Türkei treffen sollen.
Einige Medien haben sogar russische Staatsangehörige dazu aufgefordert, die Türkei zu verlassen, und dabei argumentiert, dass sie dort auf Grund der politischen Entwicklung als Russen nicht mehr sicher wären. Die in der Türkei lebenden Russen sehen dies offenbar anders. Trotz der Spannung zwischen beiden Ländern denken die in der Türkei lebenden Russen nicht an eine Rückkehr nach Russland.
So sind am letzten Wochenende ungeachtet der politischen Lage Russen, die die Türkei als ihre Wahlheimat angenommen haben, mit ihren türkischen Nachbarn und Freunden in Antalya zum türkisch-russischen Freundschaftsfest zusammengekommen. Dabei wurde insbesondere die Botschaft gegeben, dass die Spannung zwischen Russland und der Türkei bald ein Ende finden müsse. Russen in der Türkei seien besorgt aufgrund der jüngsten Ereignisse zwischen Ankara und Moskau. Was zähle, sei nur die Freundschaft.
„Freundschaften halten länger als Politik“, erklärte etwa Ivan Korotschenko, der seit vier Jahren in Antalya lebt. Auch Tatjana Mihova, deren Familie vor wenigen Jahren eine Ferienwohnung in der Nähe von Manavgat erworben hat, fühlt sich sicher wie eh und je und hat noch keinerlei negative Reaktionen erlebt.
„Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren“, sei die übereinstimmende Ansicht von Türken und in der Gegend lebenden russischen Landsleuten. „Die Spannungen werden vorbeigehen, wir sind Freunde, Nachbarn, Kollegen und treffen unsere eigenen Entscheidungen.“ Der russische Präsident Vladimir Putin hat jüngst ein Maßnahmenpaket unterzeichnet, das unter anderem in Russland tätigen Unternehmen untersagt, türkische Staatsangehörige zu beschäftigen. Außerdem ist es russischen Reisebüros nicht mehr erlaubt, Reisen in die Türkei anzubieten.