Berlin (dts) – Deutsche Unternehmen stehen in China hoch im Kurs: Im Jahr 2015 hat die Zahl der Übernahmen mit chinesischer Beteiligung stark zugenommen, berichtet die „Welt“ unter Berufung auf das Ergebnis einer Analyse der Beratungsfirma Ginkgo Tree Advisors.
Die Analysten haben für ihre jährliche Auswertung alle großen Übernahmen mit chinesischer Beteiligung untersucht. Insgesamt 36 deutsche Unternehmen sind demnach von chinesische Firmen übernommen worden. Im Jahr 2014 waren es demnach 30 Übernahmen dieser Art gewesen. Trotz der gestiegenen Zahl der Geschäfte haben die chinesischen Aufkäufer der Analyse zufolge insgesamt weniger Geld ausgegeben als im Jahr zuvor: Hatten 2014 noch Unternehmen im Wert von 1,74 Milliarden Euro den Besitzer gewechselt, lag das Transaktionsvolumen im Jahr 2015 bei nur noch 900 Millionen Euro – und war damit erheblich geringer als im Vorjahr.
Tatsächlich aber dürfte weit mehr Geld den Besitzer gewechselt haben, als diese Zahlen suggerieren: Zum einen wurden bei einigen großen Geschäften die Kaufpreise nicht veröffentlicht, schreibt die „Welt“. Zum anderen würden kleine Transaktionen in der Regeln nicht öffentlich. Die Berater schätzen denn auch das tatsächliche Transaktionsvolumen auf deutlich höhere 1,5 Milliarden Euro. Die chinesischen Käufer haben es wie in vergangenen Jahren vor allem auf Mittelständler und Familienunternehmen aus den traditionell starken Branchen hierzulande abgesehen. Von den 36 registrierten Geschäften entfielen allein 15 auf die Branchen Maschinenbau, Industrieausrüster und Automobilzulieferer.