Düsseldorf (dts) – Die von Nordrhein-Westfalen zum Rekordpreis von fünf Millionen Euro gekaufte Steuer-CD enthält etliche tausend Datensätze mit Informationen über dubiose Aktiendeals zu Lasten des Fiskus. Davon betroffen seien zahlreiche Banken und weitere Finanzfirmen im In- und Ausland, die bei solchen Aktiengeschäften mitgemacht haben, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ (Montagsausgabe). Darunter seien auch große Geldinstitute.
Die Auswertung des Materials, das aus mehreren Quellen stamme, dürfte mehrere Monate dauern. Banken und Kapitalfonds sollen beim Handel von Aktien mit und ohne Dividende den Fiskus über Jahre hinweg betrogen haben. Ziel der Geschäfte war es nach Erkenntnissen der Ermittler, sich eine einmal gezahlte Kapitalertragssteuer mehrmals erstatten zu lassen. Von der jetzt in NRW gekauften CD erhoffen sich die Ermittler viele neue Erkenntnisse. Außerdem haben sich die Behörden in NRW umfangreiche Informationen über eine ausländische Bank besorgt, bei der 55.000 deutsche Kunden Schwarzgeld angelegt haben sollen. So viele Namen und Konten hat der deutsche Fiskus bei noch keiner Bank erhalten.