Berlin (dts) – Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, hat sich für eine wirksamere Bekämpfung des internationalen Schmuggels von Tabakprodukten ausgesprochen. Sicherheitsbehörden hätten Hinweise, dass sich Gruppen wie der „Islamische Staat“ und al-Qaida auch durch diese Form der organisierten Kriminalität finanzierten, sagte er dem „Spiegel“. Der illegale Handel mit Zigaretten und anderen Tabakprodukten sei besonders lukrativ.
Das in Paris ansässige „Zentrum zur Erforschung des Terrorismus“ CAT schätzt, dass Terrororganisationen durch den Zigarettenschmuggel bis zu 20 Prozent ihrer jährlichen Einnahmen beziehen. Das Gesamtvolumen dieser Deals beträgt etwa 600 Millionen Dollar. Die EU-Tabakrichtlinie, die im vergangenen Jahr in Brüssel verabschiedet wurde, sieht neue Kontrollverfahren vor, um den Schmuggel zur erschweren. Alle Experten sind sich einig, dass ein solches System zur lückenlosen Überwachung von der Herstellung bis zum Endkunden erforderlich ist und anders als bisher von der Industrie unabhängig sein sollte.