New York (eurasia/nex) – Erstmals in der Geschichte Palästinas haben die Vereinten Nationen am Mittwoch die Fahne des arabischen Volkes vor der Hauptzentrale in New York gehisst. Bei der Abstimmung über die symbolische Anerkennung enthielt sich Deutschland, welches angesichts des besonderen Verhältnisses zu Israel auch mehr Verantwortung für das Schicksal der Palästinenser tragen müsste.
Die grün-schwarz-rot-weiße Fahne wurde bei einer formalen Zeremonie in den Kreis international anerkannter Staaten aufgenommen. Im Vorfeld adressierte der Präsidenten der palästinensischen Autonomieregionen Mahmud Abbas in einer Rede die UN-Generalversammlung.
Ihm zufolge sei das ein „historischer Moment im Kampf des palästinensischen Volkes für Freiheit und Unabhängigkeit“.
Geradezu euphorisch sagte er:
„Hängt die Fahne von Palästina hoch auf. Es ist das Symbol unserer Identität.”
Unter anderem wurde die Zeremonie vom türkischen Premierminister Ahmet Davutoğlu, dem UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und dem französischen Außenminister Laurent Fabius begleitet.
Am 10. September verabschiedete die Generalversammlung eine von palästinensischer Seite eingebrachte Resolution, die es Drittbeobachterstaaten erlaubt, ihre Fahne am Sitz der Weltorganisation neben Vollmitgliedsstaaten zu hissen.
Am Donnerstag stimmten 119 Mitgliedsländer dafür, dass Palästina einen Platz in der Flaggenparade der UN erhält. Acht Staaten stimmten dagegen, weitere 45 enthielten sich, darunter Deutschland.
Der symbolische Schritt ist Teil einer seit Jahrzehnten verfolgten Anerkennungskampagne für Palästina.
Palästina und der Vatikan sind die einzigen zwei Beobachterstaaten bei den Vereinten Nationen.
Ban Ki-moon sagte bei seiner Rede während der Zeremonie, dass das Hissen der Fahne „das Engagement der palästinensischen Behörden reflektiert, den Traum des palästinensischen Volkes von einem eigenen Staat“.
„Es ist aber auch ein Symbol für das langjährige Engagement der Vereinten Nationen, die palästinensischen Aspirationen zu unterstützen“, ergänzte der UN-Generalsekretär.
Der türkische Premierminister Davutoğlu sagte, dass die palästinensische Fahne bei den Vereinten Nationen „ein weiterer wichtiger Schritt zu Verhandlungen [mit Israel]auf Augenhöhe“ sei, welcher zu einem nachhaltigen Frieden führen würde.
In der Zwischenzeit gratulierte auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan seinem palästinensischen Amtskollegen in einem Telefongespräch für den Erfolg. Er räumte ein, dass die UN-Zeremonie ihn emotional berührte und die Türkei die Ambitionen Palästinas unterstützen werde, berichteten türkische Quellen.
Zuerst erschienen auf eurasianews.de