Izmir (nex) – Ein Bericht der Human Rights Watch (HRW) warnt vor unbekannten Kriminellen, die im Ägäischen Meer aufgetaucht sind und versucht haben sollen, Flüchtlingsboote zu versenken.
Dem Bericht zufolge sollen maskierte, bewaffnete Männer im Ägäischen Meer mit Einwanderern bestückte Boote manövrierunfähig gemacht und versucht haben, sie in türkische Gewässer zurückzudrängen. Insgesamt neun Berichten über acht separate Vorfälle zufolge sollen die Angreifer im Laufe des Monats Oktober mehrfach Motoren entwendet oder beschädigt, Treibstoff abgezapft oder aufblasbare Boote aufgestochen haben.
Der Bericht kam zwei Monate, nachdem eine türkische Tageszeitung das Bild eines Mannes veröffentlicht hatte, der eine Totenkopfmaske trug und sich auf einem griechischen Küstenwachenboot befand. Bei diesem soll es sich um einen der Angreifer handeln, der gegen Flüchtlingsboote vorgegangen sein soll, die sich auf die Insel Chios zubewegt hatten.
Einem afghanischen Einwanderer zufolge soll ein Schnellboot ihr Boot gerammt haben, auf dem sich fünf Personen befunden hätten, die in Schwarz gekleidet gewesen und mit Masken vermummt gewesen sein sollen. „Als sie auf uns zukommen, dachten wir erst, sie würden uns helfen wollen“, erklärte der Einwanderer gegenüber HRW. „Aber wir konnten anhand ihres Verhaltens erkennen, dass sie nicht gekommen waren, um zu helfen. Sie waren so aggressiv. Sie kamen nicht an Bord zu uns, aber nahmen den Motor des Bootes weg und fuhren davon“. Es soll sich um keine Türken gehandelt haben, so viel habe der Afghane aus der Sprache der Angreifer eruieren können.