Berlin (dts) – Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat sich von der Hilfsbereitschaft der Deutschen gegenüber hier ankommenden Flüchtlingen „beeindruckt“ gezeigt. Die Hilfe sei keinesfalls „pubertär, sondern sehr erwachsen“, so der Bundestagspräsident in der Radio-Sendung „hr1-Talk“ am Sonntag. „Ich glaube, dass diese auffällig unterschiedliche Reaktion im Verhältnis zu manchem unserer Nachbarländer auch etwas mit der deutschen Geschichte zu tun hat, mit der persönlichen Flüchtlingsgeschichte, die es in vielen deutschen Familien gibt.“
Allerdings dürfe man sich nicht der Illusion hingeben, dass es „ein unbegrenztes Engagement für eine unbegrenzte Zeit für eine unbegrenzte Anzahl von Flüchtlingen“ geben könne, so Lammert weiter. „Es reicht nicht, eine demonstrative Willkommenskultur zu entwickeln. Wir müssen uns über unsere eigenen Möglichkeiten, aber auch unsere eigenen Grenzen klar werden.“ Das „unantastbare“ Asylrecht sei „kein Mittel der Armutsbekämpfung“, gibt Lammert zu bedenken. Zur Diskussion um ein Einwanderungsgesetz merkt er an, dass es nicht „hinterwäldlerisch“ sei, ein solches abzulehnen: „Weil all das, was darin geregelt werden könnte, längst an anderer Stelle geregelt ist“, betonte der CDU-Politiker. Er plädiere allerdings dafür, die vorhandenen Regelungen „in einem zusammenhängenden Gesetzestext“ zu bündeln.