Berlin – Der griechische Finanzminister Giannis Varoufakis hat in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble vorgeworfen, schon lange für einen Austritt Griechenlands aus dem Euro zu sein. „Schon 2012 hat Herr Schäuble deutlich gemacht, dass er einen Grexit bevorzugen würde“, sagte Varoufakis der F.A.S. Die Schuld daran, dass die Banken in Griechenland nun geschlossen sind, schob Varoufakis den Geldgebern zu: „Europa hat beschlossen uns zu erpressen, damit wir einen Vertrag unterschreiben, der für niemanden gut ist“, sagte er der F.A.S. Varoufakis zeigte sich zudem sicher, dass die Griechen am morgigen Sonntag mit „Nein“ stimmen werden und es seine Regierung nach dem Referendum noch geben werde. „Ich weiß, dass die deutsche Regierung es gerne anders hätte, aber die Griechen wahrscheinlich nicht. Sie vertrauen uns.“
Egal, wie das Referendum ausgehe, werde es aber am Montag eine Einigung geben. „Ich erwarte, dass wir am Montag eine Einigung haben werden“, sagte er, „und zwar unabhängig davon, ob bei dem Referendum mehrheitlich mit `Ja oder mit `Nein gestimmt wird“. Auf ein „Ja“ würde eine Einigung nach den Wünschen der Institutionen folgen. „Hören Sie nicht auf diejenigen, die sagen, das Angebot sei vom Tisch natürlich ist es noch da, denn das ist es ja, was sie wollen.“ (dts)