Hamburg (ots)
– Couragierte Fahrgäste überwältigen Mann nach Messerangriff in Hamburger S-Bahn- 29-Jähriger nach Messerattacke verletzt-
Nach jetzigem Sachstand der Hamburger Bundespolizei konnten mehrere Fahrgäste einen Mann (m.22) am 17.07.2015 gegen 23.50 Uhr nach einem Angriff mit einem Messer in einer S-Bahn der Linie S 21 im S-Bahnhaltepunkt Diebsteich überwältigen und entwaffnen. Zuvor beging der offensichtlich alkoholisierte Mann mehrere Sachbeschädigungen an diversen Fenstern der S-Bahn durch Scratching. Dabei beschimpfte der Beschuldigte auch einen Fahrgast (m.37), der mit einem weiteren Mann (m. 29) zusammen in einer Sitzgruppe saß. Nachdem der Beschuldigte auf sein Fehlverhalten angesprochen wurde, zog dieser umgehend ein Messer aus der Tasche und bedrohte die beiden Fahrgäste in der Sitzgruppe. Laut Zeugenaussagen fuchtelte der Mann im weiteren Verlauf mit dem Messer herum und verletzte einen Fahrgast (m.29) mit dem Messer an der Stirn und am Oberarm. Umgehend brachten mehrere Fahrgäste (darunter auch die beiden Männer -29,37-) den 22- Jährigen unter erheblichen Widerstandshandlungen zu Boden und entwaffneten den Beschuldigten. Der Hamburger wurde bis zum Eintreffen mehrerer Funkstreifenwagen der Bundes-und Landespolizei durch die couragierten Helfer festgehalten.
Bundespolizisten führten den polizeilich bekannten Beschuldigten gefesselt dem Bundespolizeirevier im Bahnhof Altona zu. Ein durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,43 Promille. Gegen den Beschuldigten leiteten Bundespolizisten entsprechende Strafverfahren (gefährliche Körperverletzung, Sachbeschädigung, Verstoß Waffengesetz) ein. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der Mann entlassen; das Einhandmesser wurde sichergestellt.
Der couragierte Geschädigte (m.29) aus Hamburg- Allermöhe erlitt Schnitt- und Stichverletzungen. Der russische Staatsangehörige wurde in einem Krankenhaus operiert und stationär aufgenommen. Die weiteren Ermittlungen werden von der Bundespolizeiinspektion Hamburg geführt.
Aus aktuellem Anlass weist die Bundespolizeiinspektion Hamburg auf folgendes hin:
Zivilcourage ist wichtig; aber Helfer sollten sich nie selbst gefährden. Nutzen Sie Nothilfeeinrichtungen in den S-Bahnen oder auf dem Bahnsteig; fordern Sie ggf. auch über Handy umgehend die Polizei an. Stellen Sie sich als Zeuge der Polizei zur Verfügung und merken Sie sich wichtige Personenmerkmale der Täter. Die anliegende Zeugenkarte der Bundespolizei ist ein kleiner nützlicher Helfer im Taschenformat; diesen können Sie kostenneutral erhalten!