Paris (nex) – Die Terrormiliz IS (Daesh) könnte möglicherweise für einen weiteren brutalen Terrorakt in Frankreich verantwortlich. So sollen Medienberichten zufolge am Dienstag in der nordfranzösischen Kleinstadt Saint-Etienne-en-Rouvray in der Provinz Rouen zwei mit Messern bewaffnete Personen während des Gottesdienstes in eine Kirche eingedrungen sein.
Sie sollen dem Priester die Kehle durchgeschnitten und die Gottesdienstbesucher als Geiseln genommen haben. Eine weitere Geisel soll sehr schwer verletzt worden sein.
Den Sicherheitskräften gelang es offenbar, beide Eindringlinge zu neutralisieren. Die mutmaßlichen Terroristen waren dem bisherigen Erkenntnisstand zufolge um etwa 10 Uhr in die Kirche eingedrungen und hatten die Türen geschlossen. Sie sollen den Pfarrer, zwei Nonnen und zwei Gläubige als Geiseln genommen haben.
Einer Nonne soll es gelungen sein, zu entkommen und einen Notruf abzusetzen. Insgesamt soll die Geiselnahme 40 Minuten gedauert haben. Der französische Präsident François Hollande und Innenminister Bernard Cazeneuve sollen mittlerweile am Ort des Vorfalls eingetroffen sein. Über die Identität und das Motiv der Täter gibt es noch keine offiziellen Aussagen. Der Fall wird jedoch als potenzieller Fall des Terrorismus untersucht.
Frankreich wurde im Laufe der letzten Monate mehrfach zum Ziel von Terrorakten, zu denen sich in weiterer Folge der IS bekannte. Der jüngste Anschlag hatte sich vor erst knapp zwei Wochen in Nizza zugetragen, als ein mutmaßlicher Anhänger der Terrormiliz mit einem LKW absichtlich in eine Menschenmenge raste und dabei 84 Menschen tötete.
Frankreich hat auf die Terrorserie mit der Verlängerung des Ausnahmezustands reagiert, der erstmals im November 2015 nach einer blutigen Anschlagsserie in Paris verhängt worden war.