Ankara (nex) – Eine Telefonumfrage (CATI = computergestütztes telefonisches Interview) der Consultingfirma MAK in der Türkei, die unter 4176 Personen in 36 Provinzen durchgeführt wurde, lässt eine stabile Unterstützung des politischen Kurses der Regierung in Ankara erkennen.
Die Teilnehmer sollten unter anderem die Frage beantworten, wem sie ihre Stimme bei der nächsten Wahl geben würden. 54 Prozent gaben dabei die Partei für Gerechtigkeit und Fortschritt (AKP) an. Ihr engster Konkurrent, die Republikanische Volkspartei (CHP) kam bei der Befragung auf 21,7 Prozent, während die Partei der Nationalen Bewegung (MHP) mit 11,6 Prozent Unterstützung rechnen darf.
Die Demokratische Partei der Völker (HDP) bekam 7,8 Prozent der Stimmen der Umfrageteilnehmer – ein Ergebnis, mit dem sie die Zehn-Prozent-Hürde nicht nehmen könnte. Des Weiteren stellte sich bei der Umfrage heraus, dass 57 Prozent der Befragten ein Präsidialsystem unterstützen, während 43 Prozent der Meinung sind, dass das gegenwärtige parlamentarische Regierungssystem beibehalten werden sollte.
In Bezug auf die gegen die Gülen-Bewegung durchgeführten Operationen sprachen 89,5 Prozent ihre Unterstützung für die Maßnahmen aus. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass 62 Prozent der Befragten mit der Entscheidung des Verfassungsgerichts, die Untersuchungshaft in dem Fall Can Dündar und Erdem Gül stelle eine Rechtsverletzung dar, nicht einverstanden sind.
Bezüglich des innerparteilichen Streits in der MHP geben 58,5 Prozent der Teilnehmer, die die MHP unterstützen, an, dass sie mit dem derzeitigen Vorsitzenden Devlet Bahçeli zufrieden sind, während 27 Prozent seine Rivalin Meral Aksener unterstützen. Zudem geben 52,1 Prozent der CHP-Wähler unter den Befragten an, den ehemaligen Vorsitzenden Deniz Baykal wieder an der Parteispitze sehen zu wollen. 40 Prozent sind der Meinung, dass der derzeitige Parteichef Kemal Kılıçdaroğlu seine Arbeit fortsetzen sollte.
Auf die Frage, ob die Gülen-Bewegung Einfluss auf den Streit um den Parteivorsitz in der MHP nehme, antworteten 60 Prozent der MHP-Wähler, dass sie hier eine Verbindung sehen, während 29,2 Prozent diesbezüglich keinen Zusammenhang erkennen.
Die Umfrage ergab zudem, dass 92,6 Prozent der Befragten die Wiedereinführung der Todesstrafe bei Verbrechen wie Vergewaltigung, Terror oder Hochverrat unterstützen würden.