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"Endlich haben wir ein Vaterland"
Erdogan hält Versprechen: Schon über 1.000 Ahiska-Türken in der Türkei eingetroffen

Die auf Anweisung des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan veranlasste und unter der Leitung des türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu koordinierte Umsiedlung der Ahiska-Türken aus der Ukraine geht weiter. Am Freitag kamen mehr als 300 Ahiska-Türken in der Türkei an.

(Foto: aa)
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Ankara (nex) – Mehr als 300 Ahiska-Türken, die einer turksprachigen Minderheit in der Ostukraine angehören, kamen am gestrigen Freitag in der Türkei an, um im Rahmen der im April letzen Jahres umgesetzten Asylregelungen in der Türkei zu leben.

Nachdem am 25. Dezember 2015, 3. März und 14. April 2016 insgesamt 787 Personen in die Türkei gebracht wurden, sind nun weitere 334 Personen in Üzümlü, einer Stadt in der osttürkischen Provinz Erzincan, angekommen. Der Vorsitzende der Union der Ahiska-Türken in der Diaspora, Fuat Ucar, erklärte: „Die vierte Gruppe soll Anfang Juni kommen. Sie wird aus 110 Familien bestehen. Den Transport der fünften und letzten Gruppe planen wir zum August.“

(Foto: aa)
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Die Familien sollen sich im Gebiet Bayirpag niederlassen. Somit werden 595 Familien (2 900 Personen) in Erzincan ein neues Zuhause gefunden haben.

Zwei Flugzeuge der Turkish Airlines mit 334 Passagieren an Bord flogen vom internationalen Flughafen Charkiw in Slowjansk in der Ukraine ab und landeten in Erzincan. Die Neuankömmlinge werden in Üzümlü möblierte Wohnungen in einem Wohnkomplex beziehen, den die Regierung bauen ließ.

„Endlich haben wir ein Vaterland“

Bei ihrer Ankunft sollen einige Neuankömmlinge ihre Freude und Dankbarkeit mit den Worten: „Endlich haben wir ein Vaterland!“, zum Ausdruck gebracht haben.

Die Transfers wurden auf Anweisung des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan veranlasst, koordiniert werden diese unter der Leitung des türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu.

Der türkische Ministerrat hatte im Dezember Maßnahmen verabschiedet, die es erlauben sollen, mindestens 3000 Ahiska-Türken als Asylbewerber in der Türkei zu akzeptieren. Die Ahiska-Türken, auch als Meschetische Türken bekannt, wurden 1944 durch den Sowjetführer Josef Stalin aus ihrer Heimat, der Meschetenregion in Georgien, vertrieben, als dieser eine Zwangsumsiedlung der Türken von den Küsten des Schwarzen Meeres anstrebte.

Sowohl vor als auch nach ihrer Deportation erfuhr die Volksgruppe Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen. Diejenigen, die 1990 in die Ukraine emigrieren konnten, lebten in Elendsquartieren, die von Saisonarbeitern genutzt wurden.

Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) begrüßte am Freitag die Annahme der „Strategie zur Repatriierung der Mescheten“, die von der georgischen Regierung im Jahre 2014 vorgestellt wurde. Im Schlusskommuniqué zum Ende des zweitägigen Gipfels in Istanbul forderte die Organisation zudem die Verabschiedung eines umfassenden Plans zum Zwecke der Erleichterung der Rückkehr der Ahiska-Türken und ihrer Integration in die türkische Gesellschaft.