Berlin – Die Türkei hat Deutschland aufgefordert, sich noch stärker für die Integration türkeistämmiger Menschen zu engagieren.
1961 schlossen die Türkei und Deutschland ein Anwerbeabkommen, das zehntausende Menschen mit türkischen Wurzeln nach Deutschland brachte. Doch auch 60 Jahre später bleibt die Integration eine Herausforderung, sagt der türkische Botschafter Ahmet Başar Şen.
Der türkische Botschafter in Deutschland, Ahmet Basar Sen, sagte am Freitag im Inforadio vom rbb, die deutsche Politik der letzten 25 Jahre habe zu mehr Chancen und auch zu mehr Erfolgen türkeistämmiger Menschen geführt. Dennoch gebe es noch viel zu tun, so Sen. Er wünsche sich vor allem im Bildungsbereich größere Anstrengungen.
„Eine gesunde Integration ohne Bildung ist nicht möglich. Da haben wir noch Defizite. Insbesondere junge Menschen möchten auch die Beziehungen zu den Wurzeln pflegen. Und diese jungen Menschen brauchen auch zum Beispiel Türkisch-Unterricht.“
Sen sprach sich anlässlich des 60. Jahrestags der Unterzeichnung des Anwerbe-Abkommens mit der Türkei außerdem für eine größere Unterstützung für das religiöse Leben türkeistämmiger Menschen aus. „Da müssen wir sehr wahrscheinlich noch ein bisschen gemeinsam arbeiten.“
Zum Thema
– Anwerbeabkommen –
Themenabend: „Von Türken zu Almans“
Am 30. Oktober 1961 schlossen die Bundesrepublik Deutschland und die Türkei ein Anwerbeabkommen. 60 Jahre später blickt 3sat mit „3satThema: Fremde oder Freunde?“ in drei aktuellen Dokumentationen auf Geschichte und Gegenwart.