Annika Sondenheimer, die Witwe des Kapitäns, der von seinem Copiloten vor der Germanwings-Tragödie aus dem Cockpit gesperrt wurde, hat sich als Trauerbegleiterin ausbilden lassen.
Für die umfassende Hilfe, die sie in der schweren Zeit nach dem Absturz erhielt, habe sie etwas zurückgeben wollen, betonte die 41-Jährige im Gespräch mit der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Außerdem gründete sie den Patrick Sondenheimer Stiftungsfonds.
Dessen Hauptaufgabe ist es, trauernden Kindern und Jugendlichen – und damit auch deren Familien, die ins Wanken geraten – professionelle Unterstützung zukommen zu lassen. „In schwerwiegenden Lebenskrisen brauchen gerade trauernde junge Menschen qualifizierte Beratung. Wir möchten, dass sie ein Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Beständigkeit zurückgewinnen“, sagte Annika Sondenheimer.
„Und sie sollen zu einem Leben zurückfinden, in dem wieder Raum für Normalität, Zuversicht und Unbeschwertheit ist“, ergänzte sie. Zu der Gedenkstätte in Frankreich hat sie nach eigenen Worten keine enge Beziehung. Ihre Kinder – zum Zeitpunkt des Absturzes 2015 fünf und drei Jahre alt – verstünden immer mehr, was passiert sei, könnten aber den Verlust noch nicht wirklich realisieren.
„Aber wir haben inzwischen einen stabilen Alltag, und Verlustängste gehören ebenso dazu wie die Erinnerungen.“ Beiden Kindern habe eine Delfin-Therapie in Spanien gut getan. Ähnliches könne die Stiftung mithilfe von Spenden unterstützen, sagte die Gründerin.