CDU-Abgeordneter sieht kleine Standorte wie Osnabrück und Emden in Gefahr
Osnabrück – Der niedersächsische CDU-Europaabgeordnete Jens Gieseke hat den Autobauer VW vor einer einseitigen Konzentration auf Elektroautos gewarnt und fürchtet einen massiven Stellenabbau in den VW-Werken Osnabrück und Emden.
In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte Gieseke: „Ich halte die Entscheidung, nur noch auf E-Mobilität zu setzen, für sehr bedenklich. Die These der Alternativlosigkeit ist falsch, man muss die Zukunft des Autos technologieneutral angehen und diversifizieren.“ Seiner Ansicht nach wird es in Zukunft einen Mix an Antriebsarten geben – zumal bei Elektroautos das Problem der Batteriezellen-Produktion und der flächendeckenden Auflade-Stationen ungelöst sei.
Bei einer zu einseitigen Festlegung auf E-Antriebe fürchtet Gieseke einen noch stärkeren Stellenabbau: „Die reine Konzentration auf E-Mobilität wird signifikante Auswirkungen auf die Beschäftigung haben.“ Studien zeigten schon jetzt, dass durch den Umstieg 75.000 Jobs deutschlandweit verloren gehen könnten: „Wenn wir uns zu einseitig auf E-Mobilität ausrichten, könnten diese Zahlen noch höher sein“, warnte Gieseke. VW hatte in der vergangenen Woche angekündigt, 7000 Stellen abzubauen, Ford 5000 Stellen.
Der CDU-Politiker sorgt sich insbesondere um die kleinen VW-Werke: „Wenn ich von einer Motorenfabrik auf Elektro-Antriebe wechsle, dann geht jeder zweite Job verloren und das ist eine bittere Nachricht für die VW-Beschäftigten.“ Bei einem großen Konzern wie VW laufe das Geschäft nur über den Mengenabsatz: „Und da haben kleine Standorte wie Osnabrück oder Emden es überproportional schwer.“
Volkswagen-Chef Herbert Diess hatte jüngst erklärt, es gebe keine Alternative mehr zum Elektroauto und gesagt: „Wir müssen uns fokussieren. Technologieoffenheit ist jetzt die falsche Parole.“