Düsseldorf – Der CDU-Politiker Ralph Brinkhaus will die Unionsfraktion im Falle seiner Wahl zum Vorsitzenden unabhängiger von Regierungschefin Angela Merkel machen – für einen Wechsel an der CDU-Spitze misst er Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer eine zentrale Rolle zu.
„Die Aufgabe des Fraktionsvorsitzenden ist es, die Fraktion zusammenzuhalten“, sagte Brinkhaus der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. „Wir müssen immer wieder Brücken bauen. Wir dürfen uns als Fraktion aber auch einmal die Freiheit nehmen, an der einen oder anderen Stelle eine andere Position als die Regierung zu beziehen.“
Er könne gut verstehen, dass Merkel aus langjähriger Verbundenheit wieder Volker Kauder für die Wahl des Fraktionsvorsitzenden am 25. September bevorzuge. „Ich hätte es mir anders gewünscht, aber ich bin nicht enttäuscht darüber.“
Eine Spaltung der Fraktion durch die Kampfkandidatur schloss er aus. „Weder Volker Kauder noch ich wollen die Fraktion in zwei Lager spalten.“ Es sei jetzt die große Herausforderung, bis 2021 einen Prozess in Gang zu bringen, der der Union langfristige Erfolge sichere.
„Das ist die spannende Frage, ob uns das gelingt. In der Partei hat das jetzt Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer angestoßen. Es gibt neue Gesichter in der Bundesregierung. Jetzt geht es darum, wie sich die Fraktion aufstellt.“
Auf die Frage, ob jetzt der perfekte Zeitpunkt für Merkel gekommen sei, allmählich einen Wechsel an der Parteispitze einzuleiten, sagte Brinkhaus, das liege in den Händen der Vorsitzenden, der Generalsekretärin und insbesondere der CDU-Mitglieder.