Halle – Russlands Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, empfindet die die momentane politische Situation schlimmer als die Zeiten des kalten Krieges.
„Das scheint mir so. Damals gab es jedenfalls keine Ausweisung von 160 russischen Diplomaten ohne Beweise, aufgrund irgendwelcher Ahnungen“, sagte er der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung unter Anspielung auf die Geschehnisse nach dem Giftanschlag auf den Doppelagenten Skripal.
Den Hinweis, dass im kalten Krieg keine Grenzen verschoben wurden, parierte er mit der Aussage: „Die Grenzen wurden verschoben auf Grundlage eines völkerrechtlichen Referendums der Bevölkerung der Krim. Den Beschluss dazu hat das Parlament der Halbinsel gefasst.“
Zudem hätten über 90 Prozent der Bevölkerung der Krim der Wiedervereinigung mit Russland zugestimmt. Der Botschafter fügte auf eine entsprechende Frage hinzu, dass es keine weiteren derartigen „Anschlüsse an Russland“ geben werde. „Wir respektieren die völkerrechtlichen Grenzen. Deswegen schließe ich so etwas aus.“
Russland sei Gott sei Dank gut konsolidiert. „Sie wissen aber, dass es in Europa einige Bewegungen für die Abspaltung und Unabhängigkeit bestimmter Gebiete gibt – nicht in unserem Bereich.“
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