Istanbul (nex/ds/aa) – Der seit letztem Jahr in der Türkei lebende und beim Istanbuler Verein Galatasaray unter Vertrag stehende deutsche Nationalspieler Lukas Podolski kritisierte auf Twitter die Schmähungen des ZDF-Moderators Jan Böhmermann gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
„Lieber Jan, wer immer nur auf Kosten anderer austeilt, der kriegt irgendwann den Boomerang zurück. #poldisatire #nichtvergessen #gürtellinie“.
Böhmermann beleidigte den türkischen Präsidenten Erdogan in einem Gedicht. Neben vielen Protesten und Verurteilungen, zeigte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel Distanz und betonte in einem Telefonat mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu, dass das Gedicht „bewusst verletzend“ sei.
Der Sprecher der ALFA-Partei Bernd Lucke schrieb dazu:
Kritik an einem ausländischen Staatsoberhaupt ist nicht strafbar“, so Lucke. „Jan Böhmermann hat alle Freiheit, Kritik an Erdogan zu üben, auch scharfe, satirische Kritik. Aber wenn er unsachlich beleidigt, greift eben auch das Strafrecht. ‚Ziegenficker‘ und Aussagen über den Geruch von Erdogans Geschlechtsteilen haben weder mit Kritik noch mit Satire etwas zu tun.“
Böhmermann habe in diesem Zusammenhang versucht, den Kanzleramtschef Peter Altmaier zu einer Intervention in die Ermittlungstätigkeit der Justiz zu bewegen.
Lukas Podolski zeigte nicht zum ersten Mal Solidarität. Bereits im September 2015 twitterte er: „Ich marschiere mit euch, für Flagge, für Vaterland, für die gefallenen Soldaten. Dem türkischen Volk mein Beileid von Herzen… #Vaterland #Volk #Türkei“.
Eine massive Kampagne seitens deutscher Medien und Bedrohungen seitens PKK-Symphatisanten führte anschließend dazu, dass Podolski den Original-Beitrag löschte und eine andere Version postete. Von seiner Anteilnahme gegenüber den türkischen Soldaten jedoch rückte er nicht ab.