Start Panorama Ausland Hotelbrand Türkei: Auch Star-Köchin Eslem Uyanık stirbt bei Hotelbrand

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Türkei: Auch Star-Köchin Eslem Uyanık stirbt bei Hotelbrand

Bei dem Feuer, das gestern in einem 12-stöckigen Holzhotel im türkischen Skigebiet Kartalkaya in Bolu ausbrach, kam auch die Star-Köchin Eslem Uyanık ums Leben.

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Bolu – Bei dem Feuer, das gestern in einem 12-stöckigen Holzhotel im türkischen Skigebiet Kartalkaya in Bolu ausbrach, kam auch die Star-Köchin Eslem Uyanık ums Leben. Die 27-Jährige war mit ihrem Dry-Aged-Fisch-Konzept im Michelin-Führer aufgeführt.

Uyanık, die Russische Sprache und Literatur sowie Kochkunst an der Akademie für Kulinarische Künste studiert hat, arbeitete als Köchin in vielen namhaften Restaurants, vor allem in Istanbul, Izmir und Bodrum.

Das Feuer brach am Dienstagmorgen aus und erfasste in kurzer Zeit das gesamte Gebäude. Neben Eslem Uyanık kamen zahlreiche weitere Menschen ums Leben, und viele Menschen wurden verletzt. Medienberichten zufolge liegt die Zahl der Todesopfer am Mittwoch bei 76 und die Zahl der Verletzten bei 51.

Das Feuer brach im Restaurantbereich des Resorts aus und breitete sich rasch auf das gesamte Gebäude aus. Feuerwehrleute kämpften über zehn Stunden lang gegen den Brand, bevor er unter Kontrolle gebracht werden konnte. Die Löscharbeiten dauern an, während Teams von Staatsanwälten und Experten die Ursache der Tragödie untersuchen. Neun Personen, darunter der Hotelbesitzer Halit Ergül, wurden im Rahmen der laufenden Ermittlungen festgenommen.

Erdogan ruft nationalen Trauertag aus

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan kündigte die eintägige Trauerzeit nach einer Kabinettssitzung am Dienstag an. Später am Abend bestätigte Innenminister Ali Yerlikaya die aktualisierte Zahl der Todesopfer, die von einer früheren Zahl von 66 angestiegen war. Yerlikaya stellte fest, dass 52 der Opfer identifiziert worden seien, und gab bekannt, dass neun Personen, darunter der Hotelbesitzer, im Zusammenhang mit dem Vorfall festgenommen worden seien.

Suche nach den Schuldigen

Die hohe Zahl der Todesopfer wurde auf mehrere kritische Faktoren zurückgeführt, darunter das Fehlen einer örtlichen Feuerwache im Skizentrum von Kartalkaya. Gouverneur Abdülaziz Aydın teilte mit, dass die Feuerwehrleute eine Stunde und fünfzehn Minuten vom Stadtzentrum bis zum Unglücksort fahren mussten, was die erste Reaktion erheblich verzögerte.

Aus Aussagen von Mitarbeitern geht hervor, dass das Luxushotel trotz der hohen Preise nicht über angemessene Brandschutzmaßnahmen verfügte.

Nach den türkischen Brandschutzvorschriften ist die Verantwortung in drei Hauptkategorien unterteilt: Verantwortung für den Brandschutz (Eigentümer und Verwalter), Verantwortung für die Inspektion (gemeinsam mit den örtlichen Feuerwehren und den zuständigen Ministerien) und Verantwortung für die regelmäßige Prüfung und Wartung (Eigentümer und Verwalter).

Die Debatte über die Verantwortlichkeit hat sich verschärft, da verschiedene Beamte versuchen, die Schuld auf andere abzuwälzen.

Der Minister für Kultur und Tourismus, Mehmet Nuri Ersoy, erklärte, die örtliche Feuerwehr habe die Anlage zuvor genehmigt, was offenbar die Stadtverwaltung von Bolu belastet. Der Bürgermeister von Bolu, Tanju Özcan, wies jedoch darauf hin, dass das Hotel außerhalb der Stadtgrenzen liege und somit in den Zuständigkeitsbereich sowohl der Sonderverwaltung der Provinz Bolu als auch der Provinzdirektion des Ministeriums für Umwelt, Urbanisierung und Klimawandel falle.