Washington – Die Vereinigten Staaten haben Israel gewarnt, dass Tel Aviv im nächsten Monat Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen unternehmen müsse, da sonst mit möglichen Einschränkungen der US-Militärhilfe zu rechnen sei, sagten US-Beamte in der schärfsten Warnung dieser Art seit Beginn des israelischen Angriffs auf Gaza im vergangenen Jahr.
US-Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin haben am Sonntag in einem Schreiben an israelische Beamte ihre Besorgnis über die sich verschlechternde Lage in der palästinensischen Enklave zum Ausdruck gebracht, so US-Beamte am Dienstag.
„Wir schreiben jetzt, um die tiefe Besorgnis der US-Regierung über die sich verschlechternde humanitäre Lage in Gaza zu unterstreichen, und bitten um dringende und nachhaltige Maßnahmen Ihrer Regierung in diesem Monat, um diese Entwicklung umzukehren“, schrieben sie in einem Brief an ihre israelischen Amtskollegen, der von einem Axios–Reporter auf X veröffentlicht wurde.
Das Versäumnis, dies zu tun, könnte sich auf die US-Politik auswirken, heißt es in dem Schreiben, das zuerst von Israeli News 12 veröffentlicht wurde.
Wie US Medien berichten, reagierten das Außenministerium und das Pentagon nicht sofort auf Bitten um Stellungnahme zu dem Schreiben. Das Weiße Haus habeantwortete nicht sofort auf die Frage, ob Präsident Joe Biden das Schreiben unterzeichnet hat. Auch die israelische Botschaft in Washington habe eine Stellungnahme abgelehnt.
Der Brief ist das bisher deutlichste Ultimatum an die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu seit Beginn des Gaza-Konflikts und lässt eine Änderung der Unterstützung Washingtons für Israel erwarten.
Washington hat Israel häufig gedrängt, die humanitären Bedingungen im Gazastreifen zu verbessern. Die Regierung Biden hat es zumeist abgelehnt, die milliardenschwere Militärhilfe der Vereinigten Staaten für Israel einzuschränken, selbst nachdem frühere Warnungen über das Verhalten des Landes in diesem Krieg nicht beachtet wurden.
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