Start Panorama Gesellschaft Messer-Attacke in Mannheim Muslime verurteilen Ermordung des Polizisten Rouven L.

Messer-Attacke in Mannheim
Muslime verurteilen Ermordung des Polizisten Rouven L.

Der 29-jährige Polizist Rouven L. war bei dem Messerangriff eines 25-jährigen Afghanen am Freitag in Mannheim so schwer verletzt worden, dass er die Folgen der Attacke nicht überlebte. 

Der 29-jährige Beamte, Rouven L (Foto: Screenshot/X)
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Berlin – Muslime in Deutschland haben die Erdmordung des Polizisten Rouven L. aufs Schärfste verurteilt und der Familie ihr Beileid bekundet.

„Der Tod des Polizisten aus #Mannheim macht mich sehr traurig und fassungslos. Wer Polizisten tödlich angreift, greift uns alle an und wir stellen uns dem geschlossen entgegen. Meine Gedanken und Gebete sind jetzt bei seiner Familie. Der Täter muss hart bestraft werden“, sagte etwa der langjährige Vorsitzende des Zentralrates der Muslime, Aiman Mazyek, in einem Beitrag auf X.

Die SPD-Politikerin Sawsan Chebli schrieb:

Ich bin erschüttert über die Nachricht vom Tod des Polizisten Rouven L., der bei seinem Einsatz niedergestochen wurde. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Kollegen. Es wird von Seiten ein striktes Vergehen gegen Extremismus verlangt. Frage mich, ob wir vorher nicht strikt waren. Wenn nein, warum nicht? Als Muslimin bin ich hier für null Toleranz. Muslime verabscheuen diese Tat wie andere Menschen auch.

„Meine Gedanken sind bei Rouven L., der im Dienst in #Mannheim ermordet wurde, nachdem er das Leben von anderen geschützt hat. Unsere Gesellschaft muss gegen diese Gewalt zusammenstehen. Als Muslim sage ich: Das ist nicht der Islam. Das ist Extremismus & den gilt es zu zerstören“, erklärte der irakkischstämmige Grünenpolitiker Kassem Taher Saleh.

Politologe Yasin Baş: Geben wir diesen Demokratiefeinden keine Chance!

Der Politologe, Historiker und Journalist Yasin Baş sagte:

“Ich verurteile diesen grauenvollen und hinterhältigen Terrorangriff. Er macht mich sprachlos und traurig. Ich trauere gemeinsam mit den Angehörigen um die Opfer dieser widerwärtigen Tat, allen voran mit der Familie des ermordeten Polizisten. Allerdings gilt es gerade jetzt als Gesellschaft gegen alle, die uns auseinander dividieren wollen, noch enger zusammen zu stehen und Eintracht zu demonstrieren. Der grausame Mord an den jungen Polizeibeamten, der für unsere Sicherheit zuständig war, sollte nicht dafür benutzt werden, Stimmung gegenüber religiöse Minderheiten zu machen. Extremisten jeglicher Couleur versuchen den Angriff zu nutzen. Geben wir diesen Demokratiefeinden keine Chance!”

Die türkische Gemeinde in Österrreich verurteile die Tat in einer Stellungnahme:

Der Täter soll und kann nicht stellvertretend für die Muslime in Deutschland, Österreich, der EU etc. stehen. Ganz im Gegenteil.
Er ist ein Terrorist, ein Mörder und egal welcher Nation, Religion, Konfession er angehört, er ist eine Schande für die Menschheit. Der Täter hat alles falsch gemacht, was seine Religion, der Islam, von ihm verlangt. Er hat sich aufhetzen lassen bzw. ist seinen primitiven Gefühlen einer „Theologie der Gewalt“ erlegen. „Theologie der Gewalt“ ist nicht Islam.

Auch in den sozialen Medien wurde die Tat von Muslimen verurteilt

„Der Tod des verstorbenen Polizisten Rouven L. … setzt uns alle in große Trauer. Fassungslos! Diese Bilder gehen nicht aus meinen Gedanken. Sie bestürzen mich. Sie machen mich wütend. Sie machen mich traurig. Gerade als afghanische Gemeinde bestürzt uns dieser feige, terroristische Anschlag. Die Hintergründe bleiben kriminell und Terrorismus hat in unserer Religion, Kultur und Gesellschaft keinen Platz. Das LKA und die Polizei, Gerichte werden die Hintergründe rausfinden. Der Anschlag im Mannheim ist religiös-menschlich-rechtlich auf jeder Ebene: ein Verbrechen. Der Tod von Rouven L. hat mich sehr getroffen. Unsere Gedanken sind bei der Familie, Freunden und Kollegen …Möge Gott diesen Verbrecher bestrafen“, schrieb Ahmad Popal, ein Geistlicher aus München.

Penzerberger Moschee

Auch Benjamin Idriz, der prominente Imam der Penzerberger Moschee in München, verurteilte die Tat und forderte seine Glaubensgenossen auf, „sich eindeutig und ohne Wenn und Aber gegen Gewalt zu positionieren, immer und überall“.

Ich verurteile diesen Angriff auf ihn und auf unschuldige Menschen aufs Schärfste. Ich wünsche allen eine baldige Genesung. Solche Gewalttaten und aggressive Reaktionen verschärfen die ohnehin verhärtete Stimmung gegen den Islam noch weiter und lassen sogenannte Islamkritiker und Islamhasser als Helden erscheinen! Ich appelliere an alle Muslime, sich eindeutig und ohne Wenn und Aber gegen Gewalt zu positionieren, immer und überall. Das ist die einzige legitime Antwort des friedlichen Islam. Wer Gewalt jubelt, duldet, legitimiert und anwendet, muss konsequent bestraft werden.

Mannheim

Der 29-jährige Polizist Rouven L. war bei dem Messerangriff eines 25-jährigen Afghanen am Freitag in Mannheim so schwer verletzt worden, dass er die Folgen der Attacke nicht überlebte.

Suleiman A. (25) attackierte auf dem Markplatz in Mannheim (Baden-Württemberg) mit einem Messer unvermittelt Teilnehmer einer islam-kritischen Demo und stach auf Rouven L ein, als dieser dazwischen ging.