Istanbul – In Istanbul wurden Dutzende Personen angeklagt, weil sie ausländische Touristen betrogen und mit Gewalt bedroht haben sollen.
In einer groß angelegten Aktion gegen Touristenbetrug in Istanbul drohen 46 Verdächtigen bis zu 762 Jahre Gefängnis, weil sie von ausländischen Touristen in Restaurants und Nachtclubs zu viel Geld verlangt und diejenigen, die sich weigerten, sogar angegriffen haben sollen.
Diesen Personen wird vorgeworfen, ein System betrieben zu haben, bei dem Touristen überhöhte Preise verlangt wurden. Diejenigen, die sich weigerten, seien körperlich angegriffen worden.
Wie Hurriyet berichtet, hat die Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft eine Anklageschrift verfasst, in der den Verdächtigen eine Reihe von Straftaten vorgeworfen werden, darunter die „Gründung einer Organisation mit dem Ziel, ein Verbrechen zu begehen“ und andere schwere Straftaten. Im Falle einer Verurteilung drohen den Angeklagten Freiheitsstrafen zwischen 21 und 762 Jahren.
In der Anklageschrift wird ein ausgeklügeltes System beschrieben, das in beliebten Touristengebieten wie Taksim und Karaköy angewandt wurde. Sobald die Touristen Platz genommen hatten, wurden sie von den Hostessen in ein Gespräch verwickelt, um ihren finanziellen Status und die Dauer ihres Aufenthalts zu ermitteln. Anhand dieser Informationen seien darauhin höhere Rechnungen erstellt worden.
Wenn sie sich dagegen wehrten, wurden sie bedroht, eingeschüchtert und manchmal auch mit körperlicher Gewalt angegriffen, bis sie bezahlten, berichtet Hurriyet weiter.
Die Staatsanwaltschaft bezog sich auf den Dokumentarfilm „Scam City Istanbul“ von Conor Woodman aus dem Jahr 2012, um die Auswirkungen solcher Betrügereien auf die Tourismusbranche der Türkei zu unterstreichen. Der Dokumentarfilm zeigte ähnliche betrügerische Aktivitäten in Istanbul und veranschaulichte die Methoden, mit denen Touristen betrogen werden, sowie das negative Image, das diese Aktivitäten international ausstrahlen.
Der Staatsanwalt betonte, dass diese kriminellen Organisationen nicht nur Touristen betrügen, sondern auch den Tourismussektor und den internationalen Ruf des Landes schwer schädigen.
https://youtu.be/W3W3Eq3-GaE