Istanbul – Am heutigen Freitag gedenkt die Türkei dem Todestag der Gewichtheberlegende Süleymanoglu. Der ehemalige türkische Weltmeister und Olympiasieger im Gewichtheben starb 2017 im Alter von nur 50 Jahren.
Der 1967 in einer türkischstämmigen Familie in Kardzhali, Südbulgarien, geborene Süleymanoglu stellte in den 1980er und 90er-Jahren insgesamt 46 Weltrekorde im Gewichtheben auf. Süleymanoglu gehörte zu den wenigen Gewichthebern, die es schafften, das Dreifache ihres eigenen Gewichts zu stoßen. Er war Angehöriger der türkischen Minderheit in Bulgarien und erwarb 1996 die Staatsbürgerschaft der Türkei.
Süleymanoglu, der wegen seiner Größe von 1,47 m den Spitznamen „Pocket Hercules“ erhielt, ging zudem in die Geschichte des Gewichthebens ein, indem er bei drei aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen Goldmedaillen gewann: Seoul 1988, Barcelona 1992 und Atlanta 1996. Damit war er der erste Gewichtheber, der bei drei verschiedenen olympischen Wettkämpfen Goldmedaillen gewann.
In den 1980er Jahren wurde die türkische Minderheit Bulgariens systematisch vom Staat unterdrückt, indem man sie zwang, slawische Namen anzunehmen, und ihre Sprache verbot. In dieser Zeit änderte die bulgarische Regierung Süleymanoglus Namen – ohne seine Zustimmung – in Naum Shalamanov.
1986 suchte Süleymanoglu nach der Gewichtheber-Weltmeisterschaft in Melbourne Zuflucht in der türkischen Botschaft in Australien, um der Unterdrückung in Bulgarien zu entkommen.
Im Jahre 2019 wurde sein Leben verfilmt.