Wahrscheinlich gibt es hierzulande keinen Menschen, der komplett ohne jedes kosmetische Produkt auskommt. Denn gewisse Wirksamkeiten kann man Cremes, Gels und Styling-Produkten nicht absprechen. Allerdings gibt es leider auch zahlreiche Anbieter, die ihre Produkte als wahre Wundermittel anpreisen. Grund genug, sich die Sache etwas näher anzuschauen.
„Die Haut gewöhnt sich an die Kosmetik und reagiert im Laufe der Zeit anders darauf!“
Es ist vollkommen normal, dass sich die Haut im Laufe des Lebens ändert. Vielleicht wird sie fettiger oder trockener, womöglich hat sich auch eine bestehende Neigung zu Pickeln irgendwann erledigt. Es ist zwar sinnvoll, stets zu hochwertigen kosmetischen Produkten wie von Charlotte Tilbury zu greifen, um auch in der Zukunft keine neuen Allergien zu entwickeln. Eine Gewöhnung im tieferen Sinne ist allerdings nicht möglich.
„Nachts braucht die Haut eine andere Pflege als tagsüber!“
Zwar ist die Haut durch die verschiedenen Aktivitäten tagsüber diversen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Darüber hinaus besitzt sie aber keine Rezeptoren, die auf Tageszeiten reagieren könnten. Tagsüber kann es aber sinnvoll sein, auf Cremes mit Sonnenschutz zurückzugreifen. Ein solcher ist in den Nachtstunden selbstverständlich nicht erforderlich.
„Trockene Haut ist ein Zeichen von Wassermangel!“
Diese Aussage ist auch in der Forschergemeinde heftig umstritten. Es gibt zahlreiche Beispiele von Menschen, die deutlich zu wenig trinken, aber dennoch eine gesunde und ausreichend feuchte Haut besitzen. Bei anderen Menschen ist es genau umgekehrt. Auch das häufige und lange Duschen beziehungsweise Baden trägt keine Feuchtigkeit in die Haut ein, im Gegenteil.
Auf diese Weise zerstört man vielmehr die natürliche Barriere der Haut und gibt sie noch leichter der Austrocknung preis. Erfolge lassen sich durch kosmetische Produkte mit Hyaluronsäure erzielen, darüber hinaus kann eine Hautärztin beziehungsweise ein Hautarzt wertvolle Ratschläge zur Hautpflege erteilen. Die gute Nachricht hierbei: Nur selten braucht man verschreibungspflichtige Medikamente oder gar einen chirurgischen Eingriff.
„Kühlende Inhaltsstoffe tun der Haut gut!“
Es gibt kosmetische Produkte, aber auch Seifen, Duschgels und Badezusätze mit Inhaltsstoffen wie Alkohol, Menthol, Eukalyptus oder Campher. Diese Stoffe werden oft als kühlend und beruhigend beschrieben. Tatsächlich können sich einige der benannten Inhaltsstoffe positiv auswirken, indem sie stark beanspruchte Muskeln lockern oder Erkältungssymptome der Atemwege kurieren.
Für die Haut hingegen sind sie meistens eher irritierend. Ein Kribbeln oder Kitzeln auf der Haut ist ein Zeichen dafür, dass selbige nicht positiv angetan ist von der Behandlung. Das gilt insbesondere bei Kosmetik, die speziell für die Männerhaut ausgelegt ist. Zwar ist die Haut der meisten Männer tatsächlich dicker und strapazierfähiger. Trotzdem ist sie deshalb nicht gänzlich unempfindlich.
„Naturkosmetik ist besser als die synthetische Alternative!“
Naturkosmetik ist seit Jahren auf dem Vormarsch. Dies hat auch mit dem Trend zu hochwertiger Bio-Qualität zu tun. Vor allem in den Medien werden naturkosmetische Produkte sehr gerne als die vermeintlich bessere Alternative beworben. Fakt ist aber: Naturkosmetik ist nicht per se die bessere Wahl. Hier kommt es immer auf den Einzelfall an. Die Einschätzung unabhängiger Labore beziehungsweise Prüfinstitute ist immer relevanter als die in der Werbung getroffenen Aussagen.
„Exotische Inhaltsstoffe bedeuten eine besonders gute Wirksamkeit!“
Überall auf der Welt wird an Weiterentwicklungen von kosmetischen Produkten gearbeitet. Immer wieder werden dabei neue Zusatzstoffe verwendet, die von Auszügen bestimmter Pflanzen bis hin zu gemahlenen Edelsteinen reichen. CBD ist in diesem Zusammenhang Gegenstand intensiver Forschungen. Meistens jedoch lässt sich eine besondere Wirksamkeit aufgrund der jeweiligen Zusatzstoffe im Labor nicht bestätigen. Immerhin wird den meisten der entsprechenden Präparate aber auch keine schädliche Wirkung attestiert. Ob sich daraus jedoch ein Grund dafür ableiten lässt, für bestimmte Produkte besonders tief in die Tasche zu greifen, ist eine Glaubensfrage.