von Kemal Bölge
Die palästinensische Generalstaatsanwaltschaft hat die Kugel, die die Investigativ-Journalistin Schirin Abu Akleh tödlich traf zur weiteren Untersuchung an US-Forensiker übergeben.
Nach Informationen des Menschenrechtsbüros der Vereinten Nationen wurden die tödlichen Schüsse auf die Investigativ-Reporterin von Soldaten der israelischen Armee abgegeben. Wie die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Ravina Shamdasani, mitteilte, sei es zutiefst beunruhigend, wenn mehr als „sechs Wochen nach der Ermordung der Journalistin Shirin Abu Akle und der Verletzung ihres Kollegen Ali Sammoudi in Jenin am 11. Mai 2022, dass die israelischen Behörden keine strafrechtlichen Ermittlungen durchgeführt“ hätten.
Our independent monitoring is consistent with the finding that the shots that killed #ShireenAbuAkleh came from Israeli Forces.
UN Human Rights Chief @mbachelet continues to urge Israeli authorities to open a criminal investigation.https://t.co/tZGLtoNRmg pic.twitter.com/BfxfhR5kqm
— UN Human Rights (@UNHumanRights) June 24, 2022
Die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros verwies auf die Untersuchung des Vorfalls durch das OHCHR und „die Untersuchung durch unser Büro mit vielen Erkenntnissen übereinstimmt, dass die Schüsse, die sie getötet haben, von israelischen Sicherheitskräften“ kamen.
Palästinensischer Generalstaatsanwalt: Kugel stammt von Scharfschützengewehr des Typs Ruger
Der palästinensische Generalstaatsanwalt Akram Chatib teilte mit, dass entschieden worden sei, die tödliche Kugel zu weiteren Untersuchungen in die USA zu senden. Zuvor hatte Chatib erklärt, die Untersuchung der tödlichen Kugel habe ergeben, dass diese von einem Scharfschützen mit einem Gewehr des Typs Ruger abgefeuert worden sei.
Die Kugel sei aus Richtung der israelischen Soldaten gekommen. Darüber hinaus zeigten weitere Einschusslöcher in einem Baum, dass gezielt auf den Oberkörper der Reporterin geschossen worden sei.
Die palästinensische Regierung teilte nach Abschluss der Untersuchung zur Todesursache mit, die 51-jährige Journalisten sei im besetzten Westjordanland gezielt von einem israelischen Soldaten erschossen worden. Israel hatte die Anschuldigungen zurückgewiesen und eine eigene Untersuchung des Vorfalls angekündigt.
Sowohl die israelische als auch die palästinensische Regierung hatten sich zunächst gegenseitig für den Tod Abu Aklehs verantwortlich gemacht. Die Forderung Israels nach gemeinsamen Ermittlungen und der Herausgabe der tödlichen Kugel für eine gerichtsmedizinische Untersuchung hatte die palästinensische Regierung abgelehnt.
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