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Lira fällt nach Erdogan-Ankündigung auf neues Rekordtief

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat am Montag trotz hoher Inflation weitere Zinssenkungen angekündigt.

(Foto: pixa)
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Ankara – Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat am Montag trotz hoher Inflation weitere Zinssenkungen angekündigt. „Diese Regierung wird die Zinssätze nicht erhöhen. Wir werden sie weiter senken“, sagte Erdogan nach der Kabinettssitzung und forderte die Türken auf, die günstigen Kredite zu nutzen und zu investieren.

Die türkische Lira verlor am Dienstag daraufhin weiter an Wert und sank am Morgen gegenüber dem Dollar und dem Euro auf ein neues Rekordtief. Die türkische Währung rutschte heute gegenüber dem Dollar auf über 16,62 ab. Der Euro wurde mit 17,8 gehandelt – der niedrigste Stand seit dem 16. Dezember vergangenen Jahres.

Dies sei Beobachtern zufolge vor allem auf die Besorgnis über die türkische Wirtschaft angesichts der steigenden Inflation und eines klaffenden Leistungsbilanzdefizits zurückzuführen. Bankern zufolge sei die Gefahr einer weiteren Abwertung groß, wenn es mittel- bis langfristig keine neuen Devisenzuflüsse zur Stützung der Lira gibt.

Laut der türkischen Regierung wird die Inflation im Rahmen ihres neuen Wirtschaftsprogramms, das auf niedrige Zinssätze setzt, um die Produktion und den Export anzukurbeln und einen Leistungsbilanzüberschuss zu erzielen, zurückgehen.

Der Lira-Absturz, der Krieg in der Ukraine und der Anstieg der Energiepreise ließen die jährliche Verbraucherpreisinflation in der Türkei auf den höchsten Stand seit 1998 steigen.