Berlin – Die Erzeugerpreise für gewerbliche Güter in Deutschland sind im Oktober so stark gestiegen wie seit dem Jahr 1951 nicht mehr. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin Wirtschaftswoche (WiWo) unter Berufung auf das Statistische Bundesamt.
Demnach stiegen Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im Oktober um 18,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat nach oben geschossen. Ein derart hoher Preissprung habe es zuletzt mit 20,6 Prozent im November 1951 gegeben. Selbst in der ersten Ölkrise 1974 war die Inflation demnach nicht so schlimm. Die neuen Zahlen lägen „erheblich über den schlimmsten Befürchtungen“, zitiert die WiWo Jens-Oliver Niklasch von der LBBW. Mit 16,2 Prozent hatten von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen gerechnet.
Aber auch die Verbraucherpreise sind überdurchschnittlich gestiegen.
Wiwo:
Von den Erzeugerpreisen ist der Weg zu den Verbraucherpreisen nicht weit . […] Steigende Holzpreise etwa verteuern Spielzeug und Möbel, kostenträchtigeres Tierfutter und teurer Dünger schlägt auf Grundnahrungsmittel in den Supermärkten durch. Für viele Nahrungsmittel sind die Preise bereits nach oben geschossen. Beispiele gefällig? Butter im Oktober: plus 18,8 Prozent. Rindfleisch: plus 14,2 Prozent. Pflanzenöl: plus 48,3 Prozent.
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