Start Politik Ausland G20-Gipfel Treffen in Rom: „Biden wird Erdogan vor überstürzten Aktionen warnen“

G20-Gipfel
Treffen in Rom: „Biden wird Erdogan vor überstürzten Aktionen warnen“

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und US-Präsident Joe Biden werden sich am Sonntag in Rom treffen, so ein hoher US-Beamter am Samstag.

US-Präsident Joe Biden (l.) beim Klimatreffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (r.) in Rom am 30.10.2021 (Foto: tccb)
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Rom – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und US-Präsident Joe Biden werden sich am Sonntag während des G20-Gipels in Rom treffen, so ein hoher US-Beamter am Samstag.

Bei diesem werde Biden den türkischen Staatschef davor warnen, dass überstürzte Aktionen den amerikanisch-türkischen Beziehungen nicht zuträglich wären und dass Krisen vermieden werden sollten, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen namentlich nicht genannten US-Vetreter.

Der nationale Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten, Jake Sullivan, hatte bereits am Donnerstagabend angekündigt, dass er ein Treffen zwischen Erdogann und Biden bei der Klimakonferenz  in Glasgow erwarte. Beide Staatschefs werden am Montag am Gipfel der Staats- und Regierungschefs zum Auftakt der UN-Klimakonferenz COP26 teilnehmen. Erdogan traf Biden zuletzt während eines NATO-Gipfels in Brüssel im Juni.

„Der Präsident wird sicherlich darauf hinweisen, dass wir einen Weg finden müssen, um Krisen wie diese in Zukunft zu vermeiden, und dass überstürztes Handeln der Partnerschaft und dem Bündnis zwischen den USA und der Türkei nicht zuträglich ist“, so der Beamte gegenüber Reportern.

Biden, der sich anlässlich des G20-Gipfels in Rom aufhält, werde auch den Antrag der Türkei auf den Kauf von F-16-Kampfjets, die Verteidigungsbeziehungen der Türkei zu den Vereinigten Staaten sowie eine Reihe regionaler Themen wie Syrien und Libyen erörtern.

Der türkische Staatschef sagte am Mittwoch, dass er am Rande der Klimakonferenz mit Biden zusammentreffen werde, um über Entschädigungen zu sprechen, nachdem Ankara aus einem Programm zum Kauf von F-35-Flugzeugen ausgeschlossen wurde. Die Türkei fordert eine Entschädigung in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar, nachdem Washington den NATO-Verbündeten wegen des Kaufs eines russischen Raketenabwehrsystems aus dem Programm geworfen hat.

„Wir haben 1,4 Milliarden Dollar gezahlt, was wird daraus?“, sagte Erdoğan gegenüber Reportern auf dem Rückflug von einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Anfang Oktober.

„Wir haben dieses Geld nicht leicht verdient – und tun es auch jetzt nicht. Entweder werden sie uns unsere Flugzeuge geben oder sie werden uns das Geld geben.“

Auf die Frage nach den Plänen der Türkei, trotz der Androhung weiterer US-Sanktionen weitere S-400-Systeme zu kaufen, antwortete Erdogan: „Der S-400-Prozess geht weiter. Es gibt kein Zurück mehr.“