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Haushalt: So heizen Sie richtig

Das Heizen verbraucht im Haushalt einen Großteil der Energie und ist damit auch entsprechend ein großer Kostenfaktor. Laut Statistiken werden im Wohnbereich rund 70 Prozent des Energieaufwands für das Heizen verbraucht. Damit entfallen auch rund 60 Prozent des CO2-Ausstoßes auf diesen Bereich.

(Symbolfoto: pixa)
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Das Heizen verbraucht im Haushalt einen Großteil der Energie und ist damit auch entsprechend ein großer Kostenfaktor. Laut Statistiken werden im Wohnbereich rund 70 Prozent des Energieaufwands für das Heizen verbraucht. Damit entfallen auch rund 60 Prozent des CO2-Ausstoßes auf diesen Bereich.

Neben baulichen Anpassungen wie einer besseren Wärmedämmung können beispielsweise auch bewusstes Heizen und effizientes Lüften einen entscheidenden Beitrag zur Senkung des Energieverbrauchs leisten. Im Folgenden haben wir einige Tipps für Sie zusammengefasst, wie Sie effizient heizen.

Die Wohnung abdichten und Vorhänge geschlossen halten

Wenn Sie nachts die Rollläden geschlossen halten, können Sie Wärmeverluste um etwa 20 Prozent reduzieren, die von den Fenstern ausgehen. Geschlossene Vorhänge können diesen Effekt zusätzlich verstärken und dabei helfen, die Heizkosten deutlich zu reduzieren. Achten Sie aber darauf, dass die Vorhänge die Heizkörper nicht verdecken, denn dadurch kann sich die warme Luft nicht im Raum verteilen. Auch Möbel wie Beistellschränke oder Couchgarnituren sollten Sie nicht vor einen Heizkörper stellen.

Die ideale Raumtemperatur finden

Schon ein paar Grad Unterschied bei der Raumtemperatur können einen großen Unterschied beim Energieverbrauch machen. Im Wohnbereich reicht eine Temperatur zwischen 20 und 22°C völlig aus. In der Küche und im Schlafzimmer sind sogar etwa 18 Grad völlig ausreichend. Kälter sollte es aber auch in diesen Räumen nicht werden, denn sonst würde das Schimmelrisiko zu groß sein. Im Badezimmer sollte die Temperatur etwa 22 Grad Celsius betragen. Doch hier kann die Heizung während der Nacht komplett heruntergedreht werden. Auch in Wohn- und Arbeitszimmern kann die Temperatur während der Nacht um bis zu 5 Grad Celsius gesenkt werden. Dadurch können Sie einige weitere Prozent Heizenergie einsparen.

Je besser und schneller Ihre Heizkörper reagieren und je schlechter die Wohnung bzw. das Haus gedämmt ist, desto größer ist das Einsparpotenzial. Je besser das Gebäude jedoch gedämmt ist und je träger die Heizkörper sind (z.B. Fußbodenheizungen), desto geringer ist der Einspareffekt. Da sich bei geringen Temperaturen die Schimmelgefahr erhöht, sind dem Absenken der Temperatur in Räumen Grenzen gesetzt.

Die Temperatur richtig regeln

Thermostatventile an Heizkörpern oder an der Heizungsanlage sorgen dafür, dass die Temperatur in Ihren Räumen konstant bleibt und die Wärmezufuhr effektiv gedrosselt wird. Insbesondere, wenn der Raum zusätzlich von außen durch die Sonne erwärmt wird, müssen die Thermostate dafür sorgen, dass die Heizungen entsprechend gedrosselt werden.

Bei einem Heizkörper entspricht die Stufe 3 in der Regel etwa 20°C. Je genauer das Ventil arbeitet, desto geringer ist auch der Energieverbrauch. Mit einem modernen Thermostatventil können Sie zwischen 4 und 8 Prozent Heizenergie einsparen. Noch besser sind programmierbare Thermostatventile, denn sie sorgen dafür, dass der Raum zu bestimmten Zeiten automatisch auf die gewünschte Temperatur eingestellt wird. Wieviel Energie Sie einsparen, können Sie mit einem Wärmemengenzähler sehr einfach überprüfen. So lässt sich bis zu 10 Prozent einsparen. Bei längerer Abwesenheit sowie nachts können Sie die Raumtemperatur problemlos auf etwa 17 bis 18 Grad Celsius herabsenken. Bei noch niedrigeren Temperaturen steigt die Schimmelgefahr. Solche Einstellungen zur zentralen Nachtabsenkung nehmen Sie am besten direkt am Heizkessel vor.

Richtiges Lüften in den Räumen

Während der Heizsaison ist regelmäßiges und ausgiebiges Lüften unverzichtbar. Auch wenn es draußen sehr kalt ist, können Sie mit Frischluft dafür sorgen, dass die Feuchtigkeit in den Wohnräumen reduziert und die Luftqualität verbessert wird.
In einem Vier-Personen-Haushalt werden täglich alleine durchs Atmen, Kochen, Duschen und so weiter bis zu zwölf Liter Feuchtigkeit an die Luft abgegeben. Am effektivsten ist Stoßlüften. Dabei lassen Sie die Fenster mehrmals täglich für etwa fünf Minuten komplett offen. Dies ist deutlich besser, als sie über einen längeren Zeitraum hinweg gekippt zu lassen.

Schimmel effektiv vorbeugen

Schimmel entsteht immer dann, wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum zu hoch ist. Wenn sich die Wände klamm oder sogar feucht anfühlen oder sich Wasser an Fensterscheiben sammelt, sollten Sie unbedingt schnellstmöglich lüften. Wenn die Außenwände besonders kalt sind, sollten Sie Möbelstücke unbedingt einige Zentimeter von der Wand entfernt aufstellen, denn sonst kann sich Feuchtigkeit hinter ihnen sammeln, was zum Schimmeln der Wand führen kann. Häufig gehen von solchen Schimmelansammlungen Allergien oder Reizungen der Schleimhäute aus.

Generell hilft regelmäßiges Heizen und Lüften sehr gut, der Bildung von Feuchtigkeit und Schimmel effektiv vorzubeugen. Grundvoraussetzung dafür ist natürlich, dass das Gebäude baulich in Ordnung ist und keine zusätzliche Feuchtigkeit in die Wände und den Boden gelangen kann.

Mit Kamin und Kachelofen heizen

Wenn Sie mit Holz oder Kohle heizen, werden verschiedene flüchtige Chemikalien freigesetzt, die gesundheitsgefährdend sein können. Beim Verbrennen von Kohle können zudem Schwermetalle freigesetzt werden. Auch der Ausstoß von Staub kann zu einem großen Problem werden. Moderne Kamine hingegen arbeiten mit einer Mehrfachverbrennung und verfügen über eine gute Luftführung. Dies reduziert die Emissionen deutlich, kann sie aber nicht gänzlich verhindern.

Wenn Sie einen Kamin oder Kachelofen anschaffen, sollten Sie darauf achten, dass er mit dem Blauen Engel ausgestattet ist. Solche Modelle emittieren besonders wenig Feinstaub. Zudem sollte jeder Kamin regelmäßig vom Schornsteinfeger gewartet und vor der Inbetriebnahme abgenommen werden. Verbrennen Sie zudem nur trockenes Holz und öffnen Sie die Tür nur, wenn das Holz rotglühend durchgebrannt ist. Verteilen Sie auch beim Aschwechsel keine Asche in der Wohnung. Das Heizen mit dem Kamin sorgt einerseits für eine Reduzierung der Luftfeuchtigkeit im Raum. Gleichzeitig sollte dies aber nicht dazu führen, dass die Raumluft anderweitig belastet wird.