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Habipoğlu kritisiert „Leugnungspolitik“ griechischer Politiker

ABTTF-Präsident Habipoğlu: Wir sind „Türken“ in West-Thrakien und möchten, dass dies respektiert wird.

Habipoğlu: Wir sind „Türken“ in West-Thrakien und möchten, dass dies respektiert wird. (Screenshot/Twitter)
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Der Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF), Halit Habipoğlu, hat in einer Presseerklärung die griechische Regierung und den Abgeordneten der Partei Nea Dimokratia (ND), Evripidis Stylianidis, für ihre „Leugnungspolitik gegenüber der türkisch-muslimischen Minderheit“ scharf kritisiert.

Halit Habipoğlu: „Wir fordern unser Land dazu auf, dass es uns als ‚Türken‘ anerkennt, genauso wie es dies von 1923 bis 1983 getan hat, und kämpfen dafür.“

„Der Abgeordnete der Partei Nea Dimokratia (ND) Evripidis Stylianidis aus Rodopi hat in einem Interview mit dem Journalisten Christos Konstas beim Radiosender Politica 89.8 erneut Äußerungen getätigt, die sich gegen die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien richten. In Bezug auf die aktuellen türkisch-griechischen Beziehungen behauptete Stylianidis, dass die Türkei dazu neige, Menschengruppen zu ‚instrumentalisieren‘ und dies auch mit der muslimischen Minderheit in (West-)Thrakien versuche. Stylianidis erklärte, die Angehörigen der Minderheit seien griechische Staatsbürger, und behauptete, dass die türkische Regierung versuche, sie in eine ethnische umzuwandeln, was inakzeptabel sei.

Der Abgeordnete Evripidis Stylianidis aus unserer Region wiederholte erneut die offizielle These unseres Landes, die unsere türkische Identität leugnet, und behauptete, dass unser Mutterland uns instrumentalisiert. Wir fordern unser Land auf, dass es uns als ‚Türken‘ anerkennt, genauso wie es dies von 1923 bis 1983 getan hat, und kämpfen dafür. In Wirklichkeit sind es die Regierenden unseres Landes, die uns für innenpolitische Zwecke instrumentalisieren. Unser Land benutzt uns für seine Politik gegenüber der Türkei, indem es die nationalen Gefühle der Gesellschaft aufs Spiel setzt. Unsere Vereine, die den Begriff ‚Türkisch‘ in ihren Namen führen, sind aufgrund dieser Leugnungsmentalität uns gegenüber, die Staat, Politik und Medien in unserem Land beherrscht sowie die Prinzipien von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit missachtet, verboten, bekräftigte Halit Habipoğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF).“

Die Rechte der türkisch-muslimischen Minderheit waren im Lausanner Vertrag geregelt. Eines der größten Probleme der türkischen Minderheit ist die Weigerung Athens, deren
ethnische Zugehörigkeit anzuerkennen und stattdessen den Begriff „muslimische Minderheit“ Verwendung findet. In den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als die griechisch-
türkischen Beziehungen gut waren, verwendeten griechische Behörden die ethnische Titulierung „türkische Minderheit“, allerdings wurde diese Bezeichnung mit dem griechischen Militärputsch des Obristen-Regimes 1967 wieder abgeschafft.

Ab den 80er-Jahren wurden in Griechenland Vereine verboten, die in ihren Satzungen den Begriff „Türkisch“ enthielten, obwohl der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in einem Urteil 2008 diese Praxis untersagte, haben griechische Behörden das Urteil des EGMR bis heute nicht umgesetzt. Griechenland argumentiert, der Lausanner Vertrag beinhalte lediglich die Bezeichnung „muslimische Minderheit“ und daher sei sie nicht verpflichtet, einen ethnischen Begriff zu verwenden.

Kemal Bölge/Dortmund