Von Kemal Bölge
Bei Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden gegen mutmaßliche Mitglieder des „Gülen-Netzwerks“ (FETÖ) in der türkischen Armee und Polizei wurden nach Angaben von Medien 84 Verdächtige festgenommen. Die Staatsanwaltschaft in Izmir kam den Verdächtigen über Ermittlungen zu Anrufen aus öffentlichen Telefonzellen, dem Messenger-Dienst Bylock als auch über Aussagen von Aussteigern der Terrororganisation auf die Spur. In die Polizeiaktion involviert waren der Nachrichtendienst der Polizei, die Abteilungen für Terrorismusbekämpfung, Finanz- und Organisierte Kriminalität sowie die Gendarmerie.
Festgenommene FETÖ-Mitglieder dienten in verschiedenen Waffengattungen der Armee
Die 84 Verdächtigen sollen in unterschiedlichen Gattungen der Armee gedient haben. Davon waren 29 im Heer, 7 in der Luftwaffe, 4 bei der Marine, 14 bei der Generalkommandantur der Gendarmerie beschäftigt und 10 Ex-Kadetten einer Militärschule. Unter den festgenommenen befanden sich 20 Polizeibeamte, wobei 14 dieser Beamten noch in einem Dienstverhältnis standen. Mitten in der Nacht begannen schwer bewaffnete Sicherheitskräfte fast zeitgleich in 49 Städten die Wohnungen und Objekte der Verdächtigen zu stürmen, die anschließend einem Ermittlungsrichter vorgeführt wurden.
Die Türkei fordert von den USA die Auslieferung Gülens
Die Türkei hat das „Gülen-Netzwerk“ als Terrororganisation eingestuft und macht dessen Mitglieder für den gescheiterten Putschversuch von 2016 verantwortlich, bei dem 251 Menschen durch die Putschisten getötet und zirka 2.194 verletzt wurden. Die Türkei hat von den USA mehrfach die Auslieferung von Terrorchef Gülen gefordert, der 1999 unter dem Vorwand einer medizinischen Untersuchung sich in die Vereinigten Staaten abgesetzt hatte. Die US-Regierung lehnt eine Auslieferung von Gülen ab, da es für eine Verstrickung Gülens in den Putschversuch keine Beweise gebe.
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