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Kosovo eröffnet umstrittene neue Botschaft in Jerusalem

Kosovo eröffnet Botschaft in Jerusalem, nachdem Israel seine Unabhängigkeit anerkannt hat

(Foto: MFA Kosovo)
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Jerusalem – Sechs Wochen nachdem der Kosovo offiziell diplomatische Beziehungen zu Israel aufnahm, hat das Land am heutigen Sonntag als erster Staat mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung offiziell seine Botschaft in Jerusalem eröffnet.

„Die Botschaft der Republik Kosovo in Jerusalem wird sich nachdrücklich für die Erhöhung der bilateralen Zusammenarbeit und die Stärkung des internationalen Profils des Staates Kosovo einsetzen“, teilte das Außenministerium des Kosovo in einer Presseerklärung am Sonntag mit.

Die kosovarische Außenministerin Meliza Haradinaj-Stublla  bedankte sich bereits im Februar bei den USA und nannte die Anerkennung des Balkanstaates durch Israel „eine der größten Errungenschaften der Republik Kosovo.“ In einem Video, das auf sozialen Medien gepostet wurde, beschreibt Haradinaj-Stubla, wie Juden während des Zweiten Weltkriegs Hilfe bei Albanern fanden. Viele Albaner schützten Juden aufgrund des Brauchs der ‚Besa‘ [Gelöbnis], das Gäste vor Schaden bewahrt.

Die neue Botschaft wurde von Ines Demiri, der kosovarischen Geschäftsträgerin in Israel, eröffnet, da Vertreter aus dem Kosovo aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht anwesend sein konnten.

Der Schritt erfolgte im Austausch für die Anerkennung des Kosovo durch Israel. Dies ist ein wichtiger Sieg für Pristinas Bemühungen, die volle globale Anerkennung der Unabhängigkeit zu erlangen, die es 2008 nach einem Krieg mit Serbien in den 1990er Jahren erklärte. Wie das kosovarische Außenministerium in einer Erklärung mittteilte, wurde die Botschaft während einer kurzen Zeremonie eröffnet, bei der die Flagge des Kosovo vor dem Gebäude in Jerusalem gehisst wurde.

Die Entscheidung über die gegenseitige Anerkennung zwischen dem mehrheitlich muslimischen Kosovo und Israel wurde im vergangenen September bei einem Gipfeltreffen der kosovo-serbischen Staats- und Regierungschefs im Weißen Haus in Anwesenheit des damaligen US-Präsidenten Donald Trump getroffen.

(Foto: MFA Kosovo)

Die Trump-Administration erkannte Jerusalem Ende 2017 als Israels Hauptstadt an und verlegte die US-Botschaft im Mai 2018 dorthin. Diese Entscheidung löste Kritik von den Palästinensern, den meisten Ländern mit muslimischer Mehrheit und vielen Staaten in Europa aus, die befürchteten, dass dies die Aussichten auf eine Zwei-Staaten-Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt untergraben würde. Unter den EU-Staaten hat nur Ungarn ebenfalls ein diplomatisches Büro in Jerusalem. Bislang haben es mit Ausnahme der USA und Guatemalas alle Länder weltweit abgelehnt, ihre Botschaften von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen.

Während der Kosovo nun von einem Großteil der westlichen Welt anerkannt wurde, weigert sich Serbien weiterhin die Unabhängigkeit seiner ehemaligen Provinz anzuerkennen.

Neun Jahre nachdem die NATO eine 78-tägige Luftangriffskampagne gegen Serbien durchgeführt hatte, um ein blutiges Durchgreifen gegen ethnische Albaner im Kosovo zu stoppen, erklärte das Parlament des Kosovo 2008 die Unabhängigkeit von Serbien.

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