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Erdogan-Sprecher Kalin: Gespräche mit Bidens Übergangsteam laufen gut

Das Übergangsteam des designierten US-Präsidenten Joe Biden will gute Beziehungen zu Ankara aufbauen, sagte der türkische Präsidentensprecher.

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Ankara – Das Übergangsteam des designierten US-Präsidenten Joe Biden will gute Beziehungen zu Ankara aufbauen, sagte der türkische Präsidentensprecher.

„Biden kam während seiner Zeit als [Barack] Obamas Vizepräsident viermal in die Türkei und kennt die Region. Unsere bisherigen Kontakte mit dem Übergangsteam sind sehr positiv“, zitiert die Nachrichtenagentur Anadolu Ibrahim Kalin, der am Sonntag mit CNN Türk sprach.

„Sie sagen, sie wollen gute Beziehungen zur Türkei aufbauen und eine neue Seite aufschlagen“, fügte Kalin hinzu.

Er betonte, dass es drei Hauptprobleme zwischen Ankara und Washington gebe, nämlich die Unterstützung der USA für die YPG/PKK-Terrorgruppe in Syrien seit der Obama-Regierung, sowie ihre Nachgiebigkeit gegenüber Fetullah Gülen, den Ankara für dien Putschversuch 2016 verantwortlich hält. En weiteres Problem sei das F-35-Embargo gegen die Türkei. Washington verhängte im Dezember Sanktionen gegen die Türkei wegen des milliardenschweren Kaufs eines russischen Raketensystems.

Die Türkei hoffe auch ihre Beziehungen zu Griechenland verbessern zu können und erinnerte daran, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen „ein freundschaftliches Telefongespräch“ geführt habe. Zwei EU-Präsidenten würden die Türkei Ende des Monats besuchen kommen. Kalin fügte hinzu, dass Außenminister Mevlut Cavusoglu bald nach Brüssel reisen werde.

„Dort gibt es günstige Rahmenbedingungen, um eine positive Atmosphäre zu schaffen. Ich kann sagen, dass die Arbeit daran bald gute Ergebnisse bringen wird“, betonte er.

Auch Erdogan betonte nach einer Videokonferenz mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Samstag, dass die Türkei ihre Zukunft in Europa sehe. Wie das türkische Präsidialamt mitteilte, habe Erdogan gegenüber von der Leyen bekräftigt, dass die EU ganz oben auf der Agenda der Türkei stehe. Ankara wolle in ihren Beziehungen zur EU im neuen Jahr eine neue Seite aufschlagen, so der türkische Staatschef.

(Screenshot/Twitter)

Von der Leyen ihrerseits teilte auf Twitter mit, dass es mit Erdogan einen „Austausch gegeben habe“.

„Wir haben uns über die #COVID19-Situation, die wirtschaftliche Erholung und die Umsetzung der Aufgaben des Europäischen Rates vom Dezember 2020 ausgetauscht“, so von der Leyen.

Am Freitag sagte der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu, die Türkei arbeite daran, neue Kapitel in ihren Beziehungen zur EU aufzuschlagen. Der türkische Spitzendiplomat wird am 21. Januar zu Gesprächen mit dem EU-Außenpolitikchef Josep Borrell in Brüssel erwartet, berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu. 

Çavuşoğlu: „Gespräche mit Frankreich laufen gut“

Der türkische Außenminister Çavuşoğlu betonte, dass auch die Gespräche zu einer Normalisierung zu den Beziehungen mit Frankreich gut liefen.

Frankreich und die Türkei arbeiteten hierfür an einer Roadmap, sagte Çavuşoğlu Reportern nach einem Treffen mit dem portugiesischen Außenminister Augusto Santos Silva in Lissabon am Donnerstag. Die bisherigen Gespräche liefen gut.

Er habe ein sehr konstruktives Telefongespräch mit dem französischen Amtskollegen Jean-Yves Le Drian gehabt. Ankara sei bereit, die Beziehungen zu seinem NATO-Verbündeten zu verbessern, wenn Paris die gleiche Bereitschaft zeige.

„Wir waren uns einig, dass wir an einem Fahrplan zur Normalisierung der Beziehungen arbeiten sollten“, betonte der türkische Außenminister.

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Türkei wünscht Normalisierung der Beziehungen mit Frankreich

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