Tirana – Bei einem Treffen mit dem albanischen Premierminister Edi Rama in Ankara, kündigte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch die Restaurierung der historischen „Bleimoschee“ (Xhamia e Plumbit) in der nordwestalbanischen Stadt Shkodra an.
Die Kulturminister beider Länder unterzeichneten laut dem türkischen Staatschef am Mittwoch hierfür eine Vereinbarung. Die Türkei werde die Mittel bereitstellen und den Restaurierungsprozess für eines der wichtigsten Symbole von Shkoder durchführen.
Erdogan erinnerte daran, dass die Türkei in Albanien bereits über 500 Restaurierungsprojekte vorgenommen habe. Die Ausgaben für diese Projekte belaufen sich nach Erdogan auf 20 Millionen Euro.
Strategische Partnerschaft
Bei einer Pressekonferenz teilte der türkische Staatschef zudem mit, die Investitionen in die Infrastruktur und Tourismus in Albanien erhöhen zu wollen.
„Wir wollen unsere wirtschaftliche Zusammenarbeit auf eine neue Dimension heben“, sagte Erdogan.
Die Türkei und Albanien haben am Mittwoch zudem ein Abkommen unterzeichnet, das die bilateralen Beziehungen auf die Ebene einer strategischen Partnerschaft hebt. Erdogan hob in seiner Rede die historischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern hervor. Der türkische Präsident kündigte auch den Bau eines neuen Krankenhauses in Albanien in drei Monaten an
Xhamia e Plumbit
Die historische Bleimosche wurde 1773 im Stil des osmanischen Architekten Mimar Sinan des 16. Jahrhunderts durch den albanischen Pascha Mehmed Bushati, einem berühmten Mitglied der adligen Bushati-Familie, als Einkuppelmoschee erbaut. Mehmed war in dieser Zeit Wesir des Paschalik Shkodra.
Das Bauwerk wurde während ihrer Geschichte bereits mehrere Male renoviert, so in den Jahren 1863, 1920 und 1963.
Im 20. Jahrhundert wurde die Moschee einige Male stark beschädigt, so unter anderem als das Blei der Kuppel gestohlen wurde. 1916 wurde das fehlende Baumaterial von österreichisch-ungarischen Truppen wieder ersetzt.
Nachdem der kommunistische Führer Enver Hoxha Albanien zum ersten atheistischen Staat der Erde erklärte, wurde die Moschee, wie auch andere religiöse Institutionen im Land, 1967 geschlossen. Daraufhin war jegliche Religionsausübung im Land verboten. Als das Religionsverbot aufgehoben wurde, fand am 16. November 1990 eine Wiedereröffnung statt.
Kuwait kündigte 2011 eine Restaurierung der Moschee und eine Erneuerung der Umgebung an. Einige Arbeiten wurden daraufhin auch durchgeführt, die Minarette wurde jedoch nicht wieder aufgebaut. Nach schweren Niederschlägen 2013 stand die Moschee aber erneut unter Wasser. Dias historische Bauwerk liegt in einem Gebiet, das oft überflutet ist.
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– Türkei –
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„Er [Erdogan] half uns damals schon, als er noch Istanbuler Bürgermeister war. Und wir sind auch Nachbarn. Er kommt aus Kasimpasa, wir sind aus Balat. Wir haben ihn vor etwa acht-neun Jahren gefragt, und er hat die Restaurierung der Kirche angeordnet“, sagte Wassil Liaze, Präsident der Bulgarisch-Orthodoxen Kirchenstiftung, in einem Interview.
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