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Ostturkestan
Uiguren gedenken an Freiheitsaktivisten Isa Yusuf Alptekin

Am 25. Jahrestag des Todes von Isa Yusuf Alptekin, einem der bekanntesten uigurischen Intellektuellen, hat die uigurische Diaspora dieser Persönlichkeit gedacht. Zeit seines Lebens widmete dieser der Unabhängigkeit von der Herrschaft Pekings in der uigurischen Autonomieregion Xinjiang.

Isa Yusuf Alptekin (m) mit dem damaligen türkischen Präsidenten Süleyman Demire (l) und dem Premierminister Turgut Özal (Archivfoto: Screenshot/Twitter)
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München – Am 25. Jahrestag des Todes von Isa Yusuf Alptekin, einem der bekanntesten uigurischen Intellektuellen, hat die uigurische Diaspora dieser Persönlichkeit gedacht. Zeit seines Lebens widmete dieser der Unabhängigkeit von der Herrschaft Pekings in der uigurischen Autonomieregion Xinjiang.

Alptekin wurde 1901 im Kreis Yengisar (chinesisch: Yingjisha) in der Präfektur Kashgar (Kashi) der damaligen Qing-Dynastie geboren. Ende 1949, nach dem Einmarsch der chinesischen Kommunisten in die uigurische Region, verließ er China und wanderte schließlich 1954 in die Türkei aus.

1960 gründete Alptekin in Istanbul die East Turkestan Expatriates Society, den Namen, den viele Uiguren für ihr Heimatland bevorzugen, und später die East Turkestan Foundation. Er kämpfte unermüdlich für die Freiheit seines Volkes bis zu seinem Tod am 17. Dezember 1995.

Während seines fünf Jahrzehnte andauernden Kampfes für die Unabhängigkeit, reiste Alptekin um die Welt, um an internationalen Konferenzen teilzunehmen und auf die Situation in Xinjiang aufmerksam zu machen, wo die Uiguren diskriminiert werden und ihre muslimischen religiösen Traditionen nicht ausüben, ihre eigene Sprache nicht verwenden und ihre Kultur nicht bewahren dürfen, obwohl sie unter dem Schutz des chinesischen Gesetzes stehen.

Alptekin habe einen wichtigen Beitrag zur Anerkennung der uigurischen Unabhängigkeitsbewegung in der Türkei geleistet, betonte Hamuthan Göktür, der von 1965 bis 1995 für Alptekin arbeitete, gegenüber Radio Free Asia (RFA)

„Wenn man jemanden in der Türkei fragen würde, wo er von der ostturkestanischen Sache erfahren hat, dass es eine Region und ein Land namens Ostturkestan gibt, würde er sagen, von Isa Yusuf Alptekin“, so Göktürk.

Nachdem er 1978 bei einem Verkehrsunfall erblindet war, gab Alptekin seine Kampagne für die Unabhängigkeit Ostturkestans nicht auf. Er gründete 1980 ein Verlagszentrum in Istanbul und 1985 die Ostturkestan-Stiftung.

‚Die Fackel der Unabhängigkeit‘

Ömer Kanat, der Exekutivdirektor des Uyghur Human Rights Project (UHRP) mit Sitz in Washington und der Vorsitzende des Exekutivkomitees des World Uyghur Congress (WUC) mit Sitz in München, arbeitete ab 1980 mehr als sieben Jahre mit Alptekin zusammen.

„Herr Isa hielt unerschütterlich die Fahne der Unabhängigkeit hoch, die Fackel der Unabhängigkeit“, sagte er. „In seinen letzten Tagen sprach Herr Isa von unserem Heimatland, unserer Nation … er wollte über nichts anderes sprechen“, so Kanat gegenüber RFA.

Von dem Tag an, an dem er 1954 in der Türkei ankam, bis zu seinem Tod 1995, traf sich Alptekin mit jedem türkischen Präsidenten und Premierminister sowie mit mehreren Ministern, um die uigurische Frage zu diskutieren und die Notlage der zugewanderten Uiguren in der Türkei anzusprechen.

Uiguren sind eine turksprachige Ethnie

Uiguren sind eine turksprachige Ethnie, die ihren Siedlungsschwerpunkt im Gebiet des ehemaligen Turkestans hat, insbesondere im heutigen chinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang. Die Uiguren gehören nahezu alle der Glaubensgemeinschaft des Islam an.

Chinas Verfolgung der uigurischen Minderheit in Xinjiang ist in den letzten Jahren eskaliert und kommt nach Ansicht von Experten einem kulturellen Völkermord gleich. Man geht davon aus, dass mehr als eine Million Menschen in Internierungslagern festgehalten werden, und es gibt immer mehr Beweise für Umerziehungsprogramme, Einschränkungen religiöser und kultureller Überzeugungen, Zwangsarbeitsprogramme, Massenüberwachung und Zwangssterilisation von Frauen.

China streitet die Vorwürfe vehement ab

China streitet die Vorwürfe vehement ab und sagt, die Politik diene dazu, den Terrorismus zu bekämpfen und die Armut zu lindern. Offizielle Stellen weisen regelmäßig alle Berichte über Missstände als Erfindungen zurück.

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