Waiblingen – Trotz Corona überrascht der Motorsägen- und Motorgerätehersteller Stihl mit starken Zuwächsen. „Wir werden 2020 erstmals seit neun Jahren zweistellig beim Umsatz zulegen. „Auch werden wir erstmals über vier Milliarden Euro Umsatz erzielen“, sagte Stihl-Chef Bertram Kandziora in einem Interview mit dem Handelsblatt. Diese Marke habe das Familienunternehmen bereits im November übertroffen.
Um die hohe Nachfrage zu bewältigen, werde gegenwärtig sogar sonntags gearbeitet, so Kandziora. Das gehe auch nach der Weihnachtspause weiter. Aufgrund der Corona-Pandemie seien Menschen viel zu Hause geblieben und hätten im Garten gearbeitet. Davon habe Stihl profitiert. Weil viele Sanierungs-, Renovierungs- und Verschönerungsprojekte angegangen werden, beschere die Coronakrise auch den Bau- und Gartenfachmärkten in Deutschland einen Nachfrageboom, so Kandziora weiter. Dies sei aber nicht der einzige Grund für die Rekordzahlen. Viele Unternehmen hatten in der Krise die Produktion mit Kurzarbeit runtergefahren.
Kandziora habe sich bereits Anfang März jedoch dazu entschlossen, weiterzuarbeiten und die Läger zu füllen. „Tatsächlich waren wir, als die Nachfrage dann ab Mai Monat für Monat überraschend stark um über 30 Prozent nach oben schoss, weitgehend lieferfähig. Das hat nicht jeder Wettbewerber so hinbekommen“, zitiert das Handelsblatt den 64-Jährigen.