Wien (ots) – Die Zustände in den griechischen Flüchtlingslagern auf Lesbos sind für den Präsidenten der Volkshilfe Österreich Ewald Sacher schlicht unerträglich. „Welche hässlichen Bilder über die menschenunwürdigen Zustände in den Lagern müssen uns denn noch erreichen, wie viele Meldungen von vergewaltigen Dreijährigen braucht es denn noch, bis die österreichische Bundesregierung endlich handelt?“, fragt Sacher.
Für ihn ist Menschlichkeit schlicht nicht verhandelbar. „Niemand, der ein Herz hat, kann hier länger zuschauen. Beten und das Weihnachtsfest feiern und die Menschen und die vielen Kinder dort in der Nässe und Kälte liegen lassen, das passt nicht zusammen. Da helfen auch keine Alibiaktionen“, so Sacher.
„In der Volkshilfe stehen viele Plätze zur Betreuung von schutzsuchenden Menschen leer, gibt es jede Menge Know-how und ein dichtes Netzwerk an bereitwilligen Menschen, die helfen wollen“, stellt Sacher fest. Wir haben Platz, sagt die engagierte Zivilgesellschaft und ist bereit, zu helfen. Mehr als 3 000 Plätze hat die neue Initiative „Courage – Mut zur Menschlichkeit“ der Schauspielerin Katharina Stemberger und ihrer MitstreiterInnen in Österreich identifiziert.
Daher appelliert Präsident Sacher mit dringenden Worten an Bundeskanzler Kurz, seine Haltung zu ändern, Menschlichkeit zu zeigen und den verzweifelten Menschen in Griechenland zu helfen. Die Zivilgesellschaft steht bereit.
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