Essen – Im Kampf gegen die weiterhin hohen Corona-Infektionszahlen ist die schwarz-gelbe Regierungskoalition von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) offenbar durch die deutliche Kursverschärfung des bayerischen Regierungschefs Markus Söder (CSU) auf dem falschen Fuß erwischt worden.
„Markus Söder predigt seit Beginn der Pandemie bundesweit einheitliche Regeln, um sie dann in markigen Worten einseitig und unabgestimmt aufzukündigen“, kritisierte FDP-Landtagsfraktionschef Christof Rasche gegenüber der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ).
Söders Katalog enthalte einige nicht kontrollierbare Maßnahmen. „Das führt zu Verdruss statt Akzeptanz“, so Rasche. Es sei irritierend, dass Bayern die gemeinsame Priorität aller Bundesländer für Präsenzunterricht an den Schulen aufgekündigt habe.
Vize-Ministerpräsident und FDP-Landeschef Joachim Stamp reagierte auf Anfrage der WAZ zurückhaltender: „Wenn Anpassungen notwendig sind, müssen wir angemessen reagieren. Landesweite Kita- oder Schulschließungen wird es nicht geben.“
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) schloss derweil eine Verschärfung ausdrücklich nicht aus: „Sollte sich die Gesamtlage nicht zeitnah verbessern, erscheint auch bundesweit ein noch restriktiveres Vorgehen notwendig, um die Zahl der Neuinfektionen überall deutlicher zu reduzieren“, sagte er der WAZ.