Miami – Die libanesische Moderatorin des katarischen Fernsehsenders Al Jazeera, Ghada Oueiss, habe in Florida gegen den Kronprinzen von Saudi-Arabien, Mohammed Bin Salman und den Kronprinzen der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohammed Bin Zayed sowie gegen andere Beamte aus den beiden Ländern eine Klage eingereicht. Man habe mit einer israelischen Spionagesoftware ihr Handy gehackt und wegen ihrer kritischen Berichten über das Königsreich versucht, sie zu erpressen.
Das Telefon von Oueiss sei über eine Schwachstelle im Messaging-Dienst WhatsApp infiltriert worden. Mit dem Hacking-Tool der in Israel ansässigen NSO Group sei es möglich, Spyware in ein Gerät einzuschleusen, so die Klage. Die Spyware wurde entwickelt, um das Schutzprogram von Handys außer Kraft zu setzen und somit Zugriff auf Audio- und Videomaterial zu erhalten.
„Es ist klar, dass es eine konzertierte und koordinierte Anstrengung der Saudis, der VAE [Vereinigte Arabische Emirate] und einiger US-Bürger gab, um Kritiker ihrer Regime zum Schweigen zu bringen. Ihre neueste Taktik ist die Verwendung von illegalem Hacking, die Veröffentlichung von gestohlenen und manipulierten Bildern und eine Online-Kampagne der Einschüchterung“, sagte Daniel Rashbaum, ein Anwalt von Oueiss und ein ehemaliger Bundesstaatsanwalt.
Diese Bilder, von denen einige manipuliert wurden, um sie nackt erscheinen zu lassen, wurden angeblich von einem pro-saudischen Netzwerk von Twitter-Nutzern verbreitet, darunter eine Amerikanerin, Sharon Collins, die ebenfalls von Oueiss, wie Prinz Mohammed, dem De-facto-Herrscher der VAE, Mohammed bin Zayed sowie mehreren ihrer Helfer und zwei saudischen Nachrichtenagenturen verklagt wurde.
Das Ziel sei es, „ihre Persönlichkeit und ihre journalistische Karriere zu untergraben“.
In der Klage wurde kein konkreter Beweis dafür angeführt, dass der Hack ihres Telefons von Saudi-Arabien gesteuert wurde. Stattdessen stützte sie sich auf Indizien, die ihrer Meinung nach in ein Muster der Schikanierung kritischer ausländischer Journalisten sowie dem Missbrauch der Spionagesoftware der NSO Group durch das Königreich passen. Bereits Menschenrechtsorganisationen warfen dem Königreich diese Vorgehensweise vor.
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