Start Politik Ausland Türkei-Sanktionen Aserbaidschans Aliyev: NATO-Staaten nutzen bereits ähnliche Systeme

Türkei-Sanktionen
Aserbaidschans Aliyev: NATO-Staaten nutzen bereits ähnliche Systeme

Der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev hat die Sanktionen Washingtons gegen die Türkei wegen der Beschaffung des russischen Luftabwehrsystems S-400 scharf verurteilt. 

Der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev (r) mit sienem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan bei einem Treffen in Baku am 10. Dezember 2020.(Foto: tccb)
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Baku – Der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev hat die Sanktionen Washingtons gegen die Türkei wegen der Beschaffung des russischen Luftabwehrsystems S-400 scharf verurteilt.

In einer Stellungnahme erinnerte Alijev daran, dass bereits andere NATO-Staaten ähnliche Systeme nutzten. Baku bezeichnete die „einseitigen Sanktionen“ als inakzeptabel und bewertet die Situation „als Ausdruck von Doppelmoral und Illegalität“.

„Präsident Ilham Aliyev zeigt sich zuversichtlich, dass diese Sanktionen die Schritte der Türkei zur Stärkung ihrer Verteidigungsfähigkeiten nicht behindern werden. Die Vorschläge der Türkei, dieses Thema in der zuständigen Arbeitsgruppe objektiv und politisch unparteiisch zu erörtern, haben keine angemessene Antwort erhalten“, zitiert die Nachrichtenagentur AZERTAC Hikmet Hajiyev, Berater des aserbaidschanischen Staatschefs.

Washington verhängte am Montag Sanktionen gegen die Türkei wegen des milliardenschweren Kaufs des russischen Raketensystems S-400.

Auch Teheran verurteilte am Dienstag die US-Sanktionen gegen die Türkei. Die Strafmaßnahmen zeigten eine „Verachtung für das Völkerrecht“.

„Die US-Sucht nach Sanktionen und die Missachtung des Völkerrechts sind wieder voll im Gange. Wir verurteilen die jüngsten US-Sanktionen gegen die Türkei aufs Schärfste und stehen an der Seite ihres Volkes und ihrer Regierung“, twitterte Mohammad Javad Zarif unter dem Hashtag „#NeighborsFirst“.

Raketensystem S-300, das in 17 Ländern eingesetzt wird, darunter NATO-Verbündete.

Die frühere Version des S-400-Systems verwendet ein identisches Radarsystem und befindet sich derzeit im Besitz von 17 Ländern, darunter Griechenland, die Slowakei und Bulgarien – alle US-Verbündeten. Die Ukraine, Algerien, Armenien, Aserbaidschan, Bulgarien, Ägypten, Indien, Iran, Kasachstan, Venezuela, Vietnam, Georgien, Moldawien, Turkmenistan und Usbekistan haben ebenfalls die S-300.