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Türkei: Lira steigt erneut nach Leitzinsanhebung

Die türkische Zentralbank hat eine Trendwende in ihrer Geldpolitik eingeleitet. Sie hat ihren Leitzins am Donnerstag deutlich angehoben. 

(Foto: nex24)
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Ankara – Die türkische Zentralbank hat eine Trendwende in ihrer Geldpolitik eingeleitet. Sie hat ihren Leitzins am Donnerstag deutlich angehoben. Die an den Märkten mit Spannung erwartete Sitzung wurde vom neuen Chef Naci Agbal geleitet.

Die türkische Zentralbank erhöhte am Donnerstag ihren Leitzins  von 10,25 Prozent auf 15 Prozent.

Die Entscheidung wurde in einer Erklärung im Anschluss an die erste Sitzung der Bank unter ihrem neuen Notenbankchef, dem ehemaligen Finanzminister Naci Agbal, bekannt gegeben.

„In den kommenden Perioden werden alle Faktoren, die die Inflation beeinflussen, berücksichtigt, und die Straffung der Geldpolitik wird entschieden fortgesetzt, bis ein dauerhafter Rückgang der Inflation erreicht ist“, so eine Mitteilung der Bank.

Erdogan spricht sich gegen Anhebung aus

Noch am Mittwoch sprach sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gegen eine Anhebung aus. Ausländische Investoren dürften nicht durch höhere Zinsen „erdrückt“ werden, sagte Erdogan vor führenden Wirtschaftsvertretern. Das Land müsse sich stattdessen wirtschaftlich auf Exporte, Produktion und Arbeitsplätze konzentrieren. Agbal demonstrierte mit seiner heutigen Entscheidung Unabhängigkeit von Erdogan.

Der türkische Staatschef hatte in den vergangenen Monaten immer wieder erklärt, dass die hohe Inflation der Türkei mit den hohen Leitzinsen der Zentralbank zusammenhinge. Wirtschaftsexperten widersprechen dieser Theorie jedoch.

Rekordanstieg bei Lira

Nachdem die Lira am Samstag gegenüber dem Euro mit 10,12 einen neuen Tiefstand erreichte, stieg ihr Wert seitdem um beachtliche 11,27 Prozent auf 8,98 (Donnerstag) und erreichte somit den höchsten prozentualen Anstieg seit über zwei Jahren. Die türkische Währung hatte seit Jahresbeginn jedoch ein Drittel an Wert verloren.