Tripoli – Der US-Botschafter in Libyen Richard Norland, nahm in einem Interview zur türkischen Militärintervention Stellung und hieß die Operation der Türkei gut.
Die Türkei habe Rebellenkommandeur Chalifa Haftar und die russische Wagner-Gruppe daran gehindert Tripolis einzunehmen und dazu beigetragen, die massive russische Präsenz in Libyen einzudämmen, berichtet RT Deutsch unter Berufung auf ein Interview in Hürriyet Daily News. Die militärische Intervention der Türkei habe den Weg für eine politische Lösung im Land geebnet. In dem Maße, wie die türkische Präsenz in Libyen dazu beitragen könne, dass es keinen weiteren Angriff auf Tripolis geben werde, sei diese „Militärintervention eine positive Entwicklung.“
Norland führte in der vergangenen Woche in Ankara Gespräche mit hohen türkischen Beamten und beurteilte in einem Exklusivinterview mit der Hürriyet Daily News die jüngste Lage und die Rolle der Türkei in dem vom Krieg zerrissenen Land.
„Aus historischer, analytischer und chronologischer Sicht war der Wendepunkt im November letzten Jahres, als klar wurde, dass die russische Präsenz durch die Wagner-Söldnergruppe dramatisch eskalierte. Und unterstützt von Wagner, stand Haftar wirklich kurz davor, Tripolis zu erobern, und die türkische Militärintervention verhinderte dies und hat nun die Haftar-Truppen und -Anhänger in den zentralen Teil des Landes, Sirte und Jufra, zurückgedrängt“, so Norland.
Das Kriegsgeschehen in Libyen hat sich mit dem militärischen Einsatz der Türkei, der im Dezember vergangenen Jahres begann, verändert. Regierungschef as-Sarradsch kann sich nach einem Abkommen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan auf Korkut-Flugabwehrysteme und vor allem Bayraktar-TB2-Drohnen aus türkischer Produktion verlassen. Tripolis konnte somit die von Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Russland unterstützten Truppen des abtrünnigen Militärkommandanten Haftar zurückdrängen.
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