Die SPD im Berliner Abgeordnetenhaus hat die Vorwürfe von Union und AfD nach dem Anschlag auf der Stadtautobahn A 100 zurückgewiesen, die rot-rot-grüne Koalition schwäche systematisch Verfassungsschutz, Polizei und Justiz.
Ihr innenpolitische Sprecher, Frank Zimmermann, sagte am Donnerstag im Inforadio vom rbb: „Es ist tatsächlich so, dass wir Gefährder abschieben. Und richtig ist auch, dass wir die Terrorabwehr in den letzten zwei Jahren deutlich verstärkt haben in Berlin.“
Man habe beim Landeskriminalamt neu strukturiert, man habe die Antiterroreinheiten zusammengeführt und die Personalstärke nahezu verdoppelt: „Und wir werden jetzt auch demnächst gesetzliche Grundlagen ändern, um etwa Abhörmaßnahmen zur Gefahrenabwehr zu verbessern (…) Heute machen wir einen ersten Schritt mit dem neuen Polizeigesetz.“ Man werde auch weiter darauf achten müssen, dass die gesetzlichen Grundlagen zu Eingriffen ausreichend seien, so Zimmermann.
Auch der konkrete Fall werde genau aufgearbeitet: „Der Täter war nach dem PsychKG untergebracht, ist dann freigekommen, hat offenbar eine Vergangenheit und wir werden uns genau berichten lassen, was da der Grund war, ihn laufenzulassen.“ Wenn da ein Fehler passiert sei, müsse der korrigiert werden, betonte Zimmermann.
Am Dienstagabend hatte in Berlin ein 30-jähriger Iraker mit seinem Auto zwei Motorräder und ein Auto gerammt sowie ein weiteres gestreift. Auch ein Rollerfahrer war betroffen. Nach dem ersten Crash mit einem Motorrad, bei dem der Fahrer schwerst verletzt wurde, habe der Täter seine Fahrt fortgesetzt und weitere Zusammenstöße verursacht. Insgesamt wurden sechs Menschen verletzt, drei davon schwer, berichtet die tagesschau. Der Tatverdächtige wurde daraufhin in eine Psychiatrie eingewiesen.